CD Kritik Progressive Newsletter Nr.23 (12/1998)

Janison Edge - The services of Mary Goode
(64:13, Gargoyle Records, 1998)

Ist Erfolg planbar? Oder was darf man erwarten, wenn sich Musiker von Shadowland (Mike Varty, Ian Salmon), Landmarq (Dave Wagstaffe) und Medicine Man (Paul Brown) zusammentun und sich als Verstärkung eine angenehme Stimme (Sue Element) holen? Die Antworten sind einfach. Musikalisch bieten Janison Edge modernen britischen Neo Prog in bester Tradition der Bands aus denen die Musiker stammen und damit scheint deren Erfolg in der Szene schon fast gesichert. Abgesehen vom recht bescheidenen Artwork (warum müssen eigentlich so viele gezeichnete Cover so kindisch naiv aussehen?), ist der Inhalt des Silberlings genau das, worauf die breite Masse im Prog-Bereich abfährt. Verspielter Bombast aus Keyboard und Gitarre, schöne Melodien, die sofort im Ohr hängen bleiben und Musiker, deren Können eindeutig hinter dem Gesamterfolg gestellt wurde. Trotzdem sind es besonders Keyboarder Mike Varty und Gitarrist Ian Salmon, die in expressiven und gefühlvollen Soli der Band ihren Stempel aufdrücken. Sängerin Sue Element steht da etwas zurück, das sie z.B. nicht den Variationsreichtum einer Tracy Hitchings aufweist. Ihre mittlere Tonlage und Ausdruckskraft passt aber dennoch perfekt zum melodischen Wohlklang der Engländer. Der Gesamteindruck ist somit überaus positiv. Ganz an die neo-progressive Spitze setzen sich Janison Edge mit "The services of Mary Goode" zwar noch nicht, denn es fehlt noch etwas an Dramatik und packenden Ideen. Für die CD kann bedenkenlos für die Sparte melodischer Neo Prog eine Kaufempfehlung ausgesprochen werden.

Kristian Selm

Kontakt: Gargoyle Records, 116 Victoria Road, Farnborough, Hamsphire GU14 7PN, England.

© Progressive Newsletter 1998