CD Kritik Progressive Newsletter Nr.23 (12/1998)
Doracor - Segni premonitori
(56:00, Mellow Records, 1998)
Bereits das erste Werk von Carrado Sardaella alias Doracor "The long pathway", war ein recht brauchbares Keyboardalbum mit Hang zu dramatischen, bombastischen Melodiebögen, wobei es natürlich, wie fast immer bei solchen Ein-Mann-Projekten, auch synthetisches Gedudel und zu viel sprunghafte Zufälligkeit ohne Zusammenhang zu hören gab. Der Rhythmus kommt auch beim Nachfolger immer noch aus dem elektrischen Bausatz, dafür gibt es aber dieses mal ab und zu etwas Gitarre, was den Keyboardüberhang doch wohltuend zurechtstutzt. Als weiteres neues Element zur ansonsten rein instrumentalen Musik darf dieses mal beim Titelsong und zwei weiteren Liedern mit sehr kurze Einlagen der Gastsänger Emanuele "Toti" Pinto ran. Aber ehrlich gesagt, viel ist von ihm nicht zu hören. Bombast und sehr viel Abwechslung in den meist über der Acht-Minuten-Grenze liegenden Songs prägen den zweiten Versuch von Doracor. Im Vergleich zum Debüt klingt das noch mal eine Spur gelungener, ein echter Schlagzeuger würde der Musik aber auf jeden Fall sehr gut tun. Insgesamt ein typisches Keyboardalbum im oberen Drittel der Beliebtheitsskala. Entweder man mag so etwas oder stellt es nach wenigen Minuten wieder ab.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998