CD Kritik Progressive Newsletter Nr.21 (07/1998)
Zen - Gaze into the light
(53:15, WMMS, 1997)
Es ist einfach unglaublich, wie viele Bands immer noch versuchen, wie die hinlänglich bekannte Prog Metal Combo aus New Jersey zu klingen. Dieses Mal kommt das Plagiat aus Italien und wäre sicherlich vor "Images and words" mit Begeisterung aufgenommen worden. Doch inzwischen hat man sich irgendwie an der Verschmelzung von Hard- und Artrock satt gehört. Okay, manche Bands schaffen es immer noch zu gefallen, aber das hängt sicherlich von der eigenen Toleranzgrenze ab. Nichtsdestotrotz Zen machen ihre Sache objektiv betrachtet wirklich gut. Ein kraftvoller Sänger, den man in keiner Weise den südeuropäischen Ursprung anmerkt, virtuose Keyboardsoli, die das Gitarrengesäge durchbrechen, Tempo, Power, Dramatik, Abwechslung, alles da, bloß leider schon zu oft gehört. Die simple aber schlagkräftige Formel lautet: Dream Theater meets Queensrÿche. So heißt das Gesamturteil: gut gemachter Prog Metal mit mangelnder Eigenständigkeit, nicht mehr und nicht weniger. Übrigens, ein kleiner Tipp zur Orthographie. Der im Instrumental "137.999 - Welcome to Zuffenhousen" angesprochene Stadtteil Stuttgarts schreibt sich am Schluss leicht anders.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998