CD Kritik Progressive Newsletter Nr.21 (07/1998)
Without Warning - Step beyond
(55:16, InsideOut, 1998)
Bisher wurden die Alben von Without Warning nur in Japan auf den Markt gebracht. "Step beyond" ist nun der erste Longplayer, der weltweit erscheint. Die beiden Vorgänger "Making time" und "Believe" sollen im Sommer als Mid-Price CD folgen. Zusätzlich ist noch der Support Act bei den Labelkollegen von Symphony X während derer Europatour im September / Oktober gebucht. Without Warning laufen zwar unter der Kategorie Progressive Metal, doch sind sie weder technisch völlig überfrachtet, noch gibt es die beliebten Gitarrenschredderakkorde zu hören. Vielmehr vertraut die Band auf fetten Hammondsound, bluesgetränkten Gesang und modernen Hardrock. Kurz und gut: Jon Lord meets Prog-Metal. Hier und da ein paar komplexe Zwischenparts, aber eigentlich sind es die nicht leicht durchschaubaren Hooklines und unvorhersehbaren Brüche, die den Reiz der Musik der New Yorker Band ausmachen. Mit "Remember me" wird auch die obligatorische Ballade abgeliefert, alles also da für ein ansprechendes Album. Der Ansatz härtere Musik in eine neue Richtung zu führen, entspricht demnach mehr der Sichtweise von Enchant. Und genau da liegt auch die kleine Schwäche dieses Albums, denn es fehlt an wirklich mitreißenden Einfällen. Trotzdem, eine Band, die abseits der Dream Theater Kopisten ihren eigenen handwerklich gut vorbereiteten Weg geht, und das ist gut so.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998