CD Kritik Progressive Newsletter Nr.21 (07/1998)
Marian Varga & Collegium Musicum - Marian Varga & Collegium Musicum
(45:56, Opus, 1975)
Nun gut, ein wenig Emerson, Lake & Palmer ist schon drin, im sehr bombastischen Klassik Rock der Slowaken. Ausgeflipptes und Melancholisches, garniert von Gitarrensoli und Keyboardbergen, fließt in einem dichten, gänsehäutigen Fluss dahin. Manchmal deftig polternd, manchmal fragil hingehaucht, erleben hier Töne (live) ihre Majestät. Zweimal wird die Klassik (Bela Bartok, Sergej Prokofiev) verproggt, zweimal Varga Kompositionen, hauptsächlich von den Tasten geprägt, aus den Boxen gestoßen und ein klitzekleines 2½ minütiges Geschichtchen abschließend melancholisch erzählt - und das ganze wird instrumental serviert. Vor allem die beiden Varga Stücke (16:29; 10:38) lassen mich in die Boxen kriechen - ein gewisses Maß an rhythmisch herzhaftem Jazzeinfluss macht den weiten Improvisationen (durchgehend streng komponiert) den unbedingten Teppich, lehnt Euch zurück, hört der Musik zu - oder stoßt fest zu. (Hä? Nichts für ungut Volkmar, aber da stimmt doch irgendwas nicht, oder?). Beide Geschlechter können sich damit anfreunden.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 1998