CD Kritik Progressive Newsletter Nr.21 (07/1998)
No Inner Limits - The planet's pulse
(48:28, Upcoming Artists, 1997)
Glücklicherweise gibt es doch noch deutsche Bands, die Wert auf Qualität legen. Ausgestattet mit einem stattlichen Etat von 50.000 DM haben N.I.L. ihren ersten Longplayer vorgelegt. Das Resultat ist dementsprechend: das nicht alltägliche Konzept über die Verarbeitung der momentanen Weltsituation wurde in ein sehr gutes und überaus geschmackvolles Artwork verpackt, die Produktion klingt professionell und für den richtigen Ohrengenuss sollte man eine Vorliebe für progressiven Power Metal mitbringen. Nun bin ich beileibe kein Spezialist der aktuellen Metal Szene, deswegen greife ich lieber auf altbewährte Vergleiche zurück. So entdeckte mein begrenzter Horizont musikalische Ähnlichkeiten zu Fates Warning, sowie dem typischen Metal Sound der späten 80er. Beim hervorragenden, in den höchsten Tönen tremolierenden Sänger Daniel Fischer fühle ich mich an Queensrÿches Geoff Tate oder auch Sanctuarys Warrell Dane erinnert. Galoppierende Rhythmen, powervolle Gitarren und aggressiver Gesang erinnern natürlich mehr an Metal. Wem es nach mehr Bombast und Komplexität gelüstet, wird hier nicht sein Seelenheil finden. Dennoch kann man der Band einen Hang zu ausgefeilten und komplexeren Songs attestieren, die so nicht auf jeder x-beliebigen Scheibe zu finden sind.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998