CD Kritik Progressive Newsletter Nr.21 (07/1998)
Maneige - Ni veni...ni nouvelle
(40:11, Kozak, 1977)
Nach meiner unbescheidenen Meinung werden sowohl Neoprogger als auch echte Puristen Gefallen an (nicht nur dieser Platte) der kanadischen Band haben können. Das ist echter Progressive Rock, etwa vergleichbar mit Camel. Weiche, schöne Melodien schmeicheln sich mit gut würzendem Anteil sanfter Schräge und vibraphonischem Jazzanteil in die Gehörgänge. Diese Töne tun niemand weh, sind allerdings auch nicht weichspülerhaft serviert. Instrumentale Melodien werfen sich über arbeitende Drums, Gitarre und Sax spielen sich die Töne zu, Tasten legen Sinfonik hin. Alles ist gut unterwegs, trotzdem erklingt eine Entspanntheit durch, die zu erkennen gibt, dass die Jungs viel Spaß an der Sache hatten und nicht allzu verkrampft am Werke waren, wie es ja heute bei vielen Bands zu sein scheint (ich erinnere mich nur an diese komische Vorband zu Spock's Beard in Hamburg, bei denen der Drummer sich ständig auf die Zunge biß und Krämpfe in den Armen zu haben schien, während der Sänger sein Kinn heraus zu drehen versuchte... - war das kompliziert!!!). Die Schrägen und die Sanften werden sich hier vereint sehen, das braucht jede Szene mitunter.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 1998