CD Kritik Progressive Newsletter Nr.21 (07/1998)

Grobschnitt - Grobschnitt
(71:50, Repertoire Records, 1972)
Grobschnitt - Jumbo
(70:33, Repertoire Records, 1975)

Muss ich die Band vorstellen? Njet! Grobschnitt ist dem Progressivisten durch "Rockpommel's Land" bekannt, die wahren Sucher haben alle Platten gehört. Jetzt hat Repertoire the first time die erste und die dritte LP auf CD gebrannt und einiges an Bonusminuten draufgelegt. Die erste Platte (4 Songs: 3 bis 17 Minuten) kommt mit einem sage und schreibe 30minütigen Bonustrack, der ersten Liveversion der "Sinfonie", die in der Studioversion über 13 Minuten lang die CD eröffnet. Klar, der Sound ist vom feinsten, das Booklet erzählt ausführlich auf englisch und deutsch - zum Beispiel, wie die Platte zum Cover kam, Eroc saß wohl als alter Hase mit am Schreibtisch. Musikalisch ist der sehr inspirierte Prog teils etwas Santana-lastig und sehr klassisch beeinflusst. "Jumbo" (5/10 Songs: 1 bis 11 Minuten) beinhaltet die englische und die deutsche Version der Platte, das ist sehr schön, alles nötige - z.B. zum Textvergleich - auf einem Silberling zu hören. Dazu gibt es einen mysteriösen Hidden Track mit Gänsehautgarantie - obwohl der nur gesprochen ist. Lasst Euch überraschen. Auch hier ist das Booklet sehr informativ und ausführlich, das Cover restauriert, jede Menge Fotos darin und die Musik mehr in der Yes und Genesis Magie zuhause. Es gab viele deutsche Rockbands, Grobschnitt gehörten zu den Guten, die live unschlagbar waren. Ihre Studioproduktionen brauchen sich nicht zu verstecken. Im Gegenteil, die inspirierte Musik mit ausgiebigem Faible für verspielte Instrumentalpassagen ist ein Paradebeispiel für german progressive music.

Volkmar Mantei



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