CD Kritik Progressive Newsletter Nr.20 (05/1998)
Treasure Land - Gateway
(47:54, Noise Records ,1997)
Schnelligkeit ist Trumpf! Wie bei den Kollegen von Symphony X heißt bei der schwedischen Variante namens Treasure Land das große Vorbild Yngwie Malmsteen. Doch gefällt mir persönlich die nordische Variante um einiges besser, als die etwas zu arg in Selbstherrlichkeit und Geschwindigkeitswahn suhlenden Amerikaner. Doch wie immer, reine Geschmackssache. Was Treasure Land zu einer wirklich sehr anhörenswerten Metalcombo reifen lässt, sind neben dem oben angesprochenen gut gemachten Plagiat moderne, vereinzelte Prog-Metal Einflüsse, solider Keyboardeinsatz, wie auch der gelungene Versuch Tempo und Power in geordnete Bahnen zu lenken. Dynamisch und traditionsbewusst werden zwar, wie auch im Prog-Bereich, tausendmal gehörte Metal Klischees aufbereitet, doch die fünf Schweden machen ihre Sache wirklich gut und überzeugend. Neben dem Gefühl für gute Gesangslinien und einem starken Sänger, werden im Instrumentalbereich genau dann Akzente gesetzt, wenn sie benötigt werden und nicht nur nervige Fingerfertigkeit bis zum Abwinken und Abgähnen zelebrieren.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998