CD Kritik Progressive Newsletter Nr.20 (05/1998)

Love Like Blood - Snakekiller
(48:48, Hall Of Sermon, 1998)

Schwarz ist Trumpf bei den deutschen Gothic Rock Urvätern. Das Plattencover kann fast schon mit der schwarzen Scheibe von Metallica konkurrieren und selbst die CD ist auf beiden Seiten rabenschwarz. So dunkel die Farbtöne, so düster auch die Musik. Grummelnder, mit viel Hall versehender Basstongesang, heulende Gitarren in meist schleppenden Tempo, Keyboardteppiche in tiefschürfender Wehmut. Die Vertonung dunkler Gedanken hat so viel Atmosphäre und Faszination, dass; vielleicht sogar mal der Prog-Fan seine Lauscher aufsperren sollte. Soli sind im dröhnenden Beiwerk zwar äußerst selten zu finden, aber der düstere Gothic Rock hat inhaltlich so viel packenden Momente zu bieten, dass; mich sich fast vollständig in dieser Sinfonie der Traurigkeit fallen lassen kann. Mit diversen Gastmusikern (u.a. Ac - Lacrimosa, Ed Warby - Gorefest, Esa Holopainen - Amorphis) wurde dieses Werk musikalisch verfeinert und von Peter Tägtgren (Dimmu Borgir, Edge Of Sanity) perfekt produziert. Nun kann sicherlich nicht jeder etwas mit dem Gescheppere in Moll und den für das Prog-Ohr doch recht straight wirkenden Songs etwas anfangen, beeindruckend ist dieses Werk aber allemal. Wer sich also mal einen Schritt hinein in andere düstere Gefilde vorwagen möchte, dem kann ich Love Like Blood nur wärmstens empfehlen.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1998