CD Kritik Progressive Newsletter (Februar 2015)

Stil: Neo Prog
Silhouette - Beyond the seventh wave
(62:02, Freia Music, 2014)

Die niederländischen Silhouette sind mittlerweile auch schon bei ihrem vierten Album angekommen, und sie sind ein gutes Beispiel für eine Band, die sich nach eher mäßigem Start immer weiter gesteigert hat. Mit dem vorliegenden Werk sollten sie sich nun endgültig auf dem Neo-Prog Markt etabliert haben. Nicht, dass sie auf “Beyond the seventh wave“ diese Spielart neu definieren oder mit unglaublichen Soli beeindrucken würden. Nein, das ist zwar nicht spektakulär, überzeugt aber stattdessen den Genrefan durch viele schöne Melodien gepaart mit typischen Neo-Prog Elementen.
Den Gesang teilen sich Keyboarder Erik Laan und Brian de Graeve, der zusätzlich die 12-saitige Akustikgitarre bedient, und diese Aufgaben erfüllen sie ordentlich. In einigen Songs erinnern die Niederländer speziell durch die Pianoarbeit an frühe Tony Banks Alben - so auf dem sehr schönen “In solitary“ oder “Betrayed again“- gelegentlich auch an ihre zugegebenermaßen etwas bekannteren Landsleute Kayak.
Gerade bei den etwas ruhigeren Nummern kommt ihnen auch der geschickte Einsatz diverser Gastmusiker an Klarinette, Cello oder Geige zu Gute. Das hat durchaus Qualität! Auch das Mellotron kommt hin und wieder zum Einsatz, so lässt beispielsweise das leider etwas kurz geratene “Betrayed again“ Erinnerungen an “The fountain of Salmacis“ aufkommen. Und die instrumentale Nummer “Escape“ zeigt sie dann auch noch von der härteren Seite, die Gitarre klingt schwer nach Rammstein. Der Song fällt zwar etwas aus dem Rahmen, fügt sich aber trotzdem gut ein.
Sehr schönes Neo-Prog Album.

Jürgen Meurer (11/15 Punkte)



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