CD Kritik Progressive Newsletter (Januar 2015)

Stil: Symphonic Folk Prog
Proud Peasant - Flight
(45:23, Basement Avatars Music, 2014)

Der amerikanische Gitarrist Xander Rapstine gründete 2011 die Formation Proud Peasant, um seine Ideen umzusetzen, die er in seiner vorangegangenen Band nicht realisieren konnte. Das Ergebnis liegt 3 Jahre später in Form des Debütalbums “Flight“ vor. Herausgekommen ist ein überaus sympathisches Werk, das aus lediglich drei Songs besteht, dem 12 ½ minütigen “the prisoner“, sowie “awakenings“, das es auf fast 20 Minuten bringt, und dem abschließenden 13 ½ minütigen “the precipice“. Wobei der Begriff Songs trifft es nicht so ganz, denn die Musik ist, abgesehen von kurzen Chorgesängen, komplett instrumental gehalten.
Dabei steht Rapstine, der sämtliche Titel komponierte, natürlich im Vordergrund mit all seinen elektrischen und akustischen Gitarren, Mandoline, Ukulele und Melodica. Er setzt immer wieder auch gerne mal dezent ein Glockenspiel ein, was dem Ganzen noch eine zusätzliche Note verleiht. Das Quartett wird vervollständigt durch Keyboarder Jay Allen, Drummer David Hobizal und Bassist Kyle Hobarge. Hinzu kommen diverse Gastmusiker an Blas- und Streichinstrumenten.
Auf ihrer Homepage werden als Inspirationsquellen Mike Oldfield, King Crimson, Genesis und Gentle Giant genannt. Ich kann nicht behaupten, dass ich da zwingend von selbst drauf gekommen wäre, denn Parallelen zu den genannten Dinos sind nicht unbedingt erkennbar. Zumindest Herrn Oldfield hört man allerdings durchaus mal raus, da strahlen einige Passagen eine gewisse „Ommadawn“ Atmosphäre aus.
Die Musik von Proud Peasant ist sehr melodiebetont ausgerichtet, allerdings ist auch festzuhalten, dass die Kompositionen immer wieder mal überraschende Wendungen nehmen und somit die Musik der Amerikaner ein Stück weit unberechenbar machen. Man muss da nicht alles mögen, aber fehlenden Einfallsreichtum kann man ihnen wahrlich nicht unterstellen. Ein sehr sympathisches Album, das Lust auf mehr macht und dafür sorgt, dass man dem nächsten Werk mit Spannung entgegen sieht.

Jürgen Meurer (10/15 Punkte)



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