CD Kritik Progressive Newsletter (Januar 2015)

Stil: Krautiger Retro Prog
Regal Worm - Neither use nor ornamen
(46:29, Quatermass, 2014)

Auf das 2013er Album “Use and ornament“ folgt nun ein Jahr später als nächstes full-time Album “Neither use nor ornament“. Man könnte angesichts des Titels vermuten, dass das neue Album nun ganz anders ausgefallen sein sollte als der Vorgänger. Dem ist aber nicht so.
Ähnlich positiv-verrückt wie auf dem 2013er Werk geht es hierauf zu. Hauptverantwortlicher ist wieder Jarrod Gosling, der wie gehabt eine beeindruckende Vielzahl von Instrumenten bearbeitet. Das Mellotron steht in der Auflistung an erster Stelle, kommt entsprechend auch immer wieder mal zum Einsatz, ist aber nicht omnipräsent. Diverse andere Keyboards kommen hinzu, aber auch elektrische und akustische Gitarren, Mandoline, Bass, Schlagzeug, Glockenspiel und so weiter. Klingt zunächst nach Oldfield, stellt sich aber musikalisch dann doch ganz anders dar. Das ist eine Mischung aus Retro Prog, Canterbury, Krautrock, Psychedelic und Jazzigem.
Den Anfang und das Ende bilden zwei 18 ˝ minütige Songs, nämlich “Odilon escapes from the charcoal oblivion, but endeavours to return and rescue the cactus man“ und das 5-teilige “the king of sleep“, dazwischen drei sehr kurze Nummern, die aber durchaus auch ihre Existenzberechtigung haben. So eigenwillig die Titel, so skurril und abwechslungsreich ist auch die Musik. Das mag zwar mal sperrig sein, hat aber auch durchaus nachhaltige Kompositionen mit Wiedererkennungswert.
Zusammen mit diversen Gastmusikern wird ein interessanter Klangteppich ausgelegt und es gibt wieder viel zu entdecken. Interessant!

Jürgen Meurer (11/15 Punkte)



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