CD Kritik Progressive Newsletter (Januar 2015)

Stil: Jazz Rock
Mist Season - Woodlands
(76:05, Seacrest Oy, 2006)

Album Nummer 2 der finnischen Band wurde in der gleichen Formation eingespielt wie das 2004er Album, allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass man die Bläserfraktion erweiterte und durch die Hinzunahme von Jukka Pitkänen an Trompete und Flügelhorn zum Sextett anwuchs. Auch auf “Woodlands“ pflegen Mist Season den schon auf ihrem Debüt präsentierten Stil weiter. Das ist nämlich Jazz-Rock mit unterschiedlich gesetzten Akzenten. Mal geben die Bläser den Ton an, mal sind es Pianobetonte Nummern, oder aber es ist eine von der elektrischen Gitarre her bestimmte Komposition. Die insgesamt 15 Titel haben einen ausgeprägten Sinn für nachhaltige Melodien, schwer verdaulicher Jazz mit Tendenz zum Avantgardistischen ist sicherlich überhaupt nicht im Sinne der Finnen. Sie lieben es eher melodisch, ohne dabei auch mal auf komplexere Strukturen zu verzichten, wobei Letzteres auf diesem Album noch ein wenig mehr ausgebaut wird als noch auf dem Debüt. Beispielhaft für den Charme, den die Finnen zu versprühen mögen, sei “Daylite sprite“ genannt. Auch Traditionelles wird gepflegt wie auf “Dance of the mistress“, auf dem Veli-Matti Järbenpää mit seinem Spiel auf dem Akkordeon für einen extra Farbtupfer sorgt. Schönes Album, auf dem wieder einige Gastmusiker für zusätzliche Beiträge sorgen. Jürgen Meurer (11/15 Punkte) © Progressive Newsletter 2015