Stil: Retro Prog
Transatlantic – KaLIVEoscope
(53:38 + 66:31 + 62:40, InsideOut, 2014)
Ein weiteres Livealbum von Transatlantic – wo steckt da der tiefere Sinn? Da hilft es einfach, den alten Kinks Song „Give the people what they want“ zu zitieren, denn um nichts anderes dreht es sich bei dieser Veröffentlichung. Das ist nicht despektierlich gemeint, denn letztendlich wird hier einfach nur ein entsprechender Fanservice geboten, der sofern er nicht genügend Abnehmer finden würde, schon längst eingestellt wäre. Und ja: auch der Schreiber dieser Zeilen hat sich Dreifach CD mit DVD angeschafft, einfach deshalb, weil man genau weiß, was man bei Transatlantic bekommt.
Keine große überraschung also, aber dennoch lösen die Herren Stolt, Trewavas, Morse & Portnoy, auf der letzten Tour unterstützt von Enchant / Spock’s Beard Frontmann Ted Leonard, ihr Versprechen der gepflegten Retro Prog Vollbedienung einmal mehr in gewohnter epischer, aber auch immer etwas stückwerkartiger Manier ein. Selbst wenn man zum wiederholten Male Songs wie „My new world“ oder „We all need some light“ zu hören bekommt, so merkt und hört man, dass die Herren der Prog Supergroup immer noch jede Menge Spaß beim gemeinsamen Musizieren haben. Gerade im Livekontext liegt die wahre Stärke der Band liegt, was sich auch bei den Titeln vom letzten Studioalbum „Kaleidoscope „ widerspiegelt. Da verzeiht man selbst eine etwas lasche Coverversion von „Nights in white satin“, das durch die elanvollen Gastbeiträge von Thijs van Leer bei den beiden Focusstücken „Silvia“ und „Hocus Pocus“ wieder ausgeglichen wird.
Beste Fankost bis zum nächsten Studiooutput, anschließender Tour und logischerweise einem weiteren Livealbum.
Kristian Selm (12/15 Punkte)
© Progressive Newsletter 2015