Stil: Retro Prog
Hidden Lands - Lycksalighetens ö
(56:08, Progress Records, 2014)
Nach dem Split mit Violent Silence und dem Neustart „In our nature“ (2012) als Hidden Lands, führt das schwedische Quartett um den Keyboarder / Gitarristen Hannes Ljunghall ihre eigene Vision mit „Lycksalighetens ö“ (eine schwedische Novelle aus dem 19.Jahrhundert) weiter. Die Band hat sich hörbar weiterentwickelt, auch wenn man immer noch inhaltliche ähnlichkeiten zu Violent Silence vernehmen kann und gerade die angenehme Stimme von Sänger Bruno Edling als markantes Merkmal geblieben ist. Weiterhin vorhanden sind die melancholischen Atmosphären, der melodische Flirt mit unterschwellig komplexen Rhythmen, die aber dennoch ein harmonisches, keineswegs zu trauriges Gesamtbild abliefern.
Entstand das Debüt vor allem auf der Grundlage eines Soloalbums mit jeder Menge Tastenarbeit, so klingt der Nachfolger weit mehr nach einem gemeinsamen Bandwerk. Dabei nimmt vor allem die Gitarre eine wesentlich dominantere Rolle ein, präsentiert sich diese als willkommene neue klangliche Facette und schiebt den Keyboardüberhang galant bei Seite. Auch gelingt der Band aus Uppsala eine gesunde Balance aus epischer, sinfonischer Klanggestaltung, sowie handfesten, kompakten Songstrukturen. Die sechs Tracks sind in ihrer Songlänge gut austariert und ausgestaltet, so dass die drei kürzeren Songs genauso funktionieren, wie drei Longtracks jenseits der 10 Minuten Grenze. Selbst wenn Hidden Lands mehr im Retro Bereich anzusiedeln sind, klingt hier vieles nicht nur nach gewollt gestern, sondern eine natürliche Frische macht das Album zu einem angenehmen Hörerlebnis mit aktuellerem Anstrich.
Kristian Selm (11/15 Punkte)
© Progressive Newsletter 2015