Autor: Juergen Meurer

10.0
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(79:55, CD, MiG, 1975/2016) „Picture Music“ nannte Klaus Schulze sein viertes Album. Es entstand zwar bereits 1973, wurde aber aufgrund rechtlicher Probleme erst Anfang 1975 veröffentlicht. Die erste deutliche Veränderung zu den vorangegangenen Werken war der Umstand, dass Schulze hier erstmals voll auf Synthesizer setzte, während vorher noch Orgelklänge maßgebend gewesen waren. Er bedient auf diesem Werk fast ausschließlich den EMS VCS3 Synthesizer (später EMS Synthi A), hinzu kommt noch ein ARP Odyssey. Hierzu hat Klaus Schulze mal wieder eine lustige Anekdote zu erzählen, die sich auf dieses Album bezieht. Als wissbegieriger junger Mensch, der alles schnell ausprobieren wollte, hatte er…

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11.0
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(48:15, CD, Rare Noise, 2016) Was vor zwölf Jahren als Piano/Bass/Schlagzeug-Trio begann, hat sich in der Zwischenzeit in eine recht eigenwillige, hochinteressante Genre-übergreifende Richtung entwickelt. Auf dem  sechsten Album von Chat Noir spielen elektronische Elemente eine sehr prägende Rolle, ohne dass jedoch die originären Jazz-Elemente zu kurz kommen. Beim Namen Rare Noise Records zuckt der Rezensent zunächst  zusammen, denn auf diesem Label sind einige Alben erschienen, die melodieverwöhnten Ohren arge Strapazen bereiteten und den Fokus auf das Wörtchen Noise lenkten. Doch “Nine Thoughts For One” zeigt, dass dieser „Noise“ eben auch unterhaltsam und sehr schön sein kann. Schon der Opener ‘Eternally Tranquil…

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9.0
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(77:01, CD, Progressive Promotion Records, 2016) Steve Hughes kennen speziell Neo-Prog-Fans,  denn der Brite spielte bei Big Big Train, Kino und auch The Enid. Dort war er jeweils als Schlagzeuger involviert, doch bereits auf seinem letztes Jahr erschienenen Solo-Debüt „Tales From The Silent Ocean“ zeigte Hughes, dass er noch einiges mehr zu bieten hat. So auch bei seinem aktuellen Album “Once We Were, Part One”. Er hat nicht nur alle neun Songs komponiert, sondern bedient neben Schlagzeug und Perkussionsinstrumenten auch Bass, Gitarren und Tasteninstrumente – und das auf beeindruckende Weise. Erstaunlich übrigens, dass er – obwohl selbst Schlagzeuger – offenbar einige rhythmische Unterlegungen programmiert zu haben scheint. Seine…

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10.0
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(71:14, CD, Eigenproduktion, 2016) Jos d’Almeida ist ein portugiesischer Musiker, der an dieser Stelle mit seiner Musik vorgestellt werden möchte. Er agiert im Bereich der elektronischen Musik und hat sein aktuelles Album „Aether“, das im April 2016 erschien, komplett im Alleingang eingespielt. Elf Songs werden präsentiert, die aus einem Zeitraum von 2014 bis 2016 stammen. D’Almeida arbeitet ausschließlich mit Keyboards, wobei schnell klar wird, dass es hier weitgehend um eine melodisch-sphärische Variante elektronischer Musik geht. Keine rein abstrakten Klangskulpturen, sondern warme, breit angelegte Synthesizer-Flächen. Das geht bisweilen insgesamt etwas zu bedächtig zu, was anscheinend auch der Künstler selbst bemerkt hat,…

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9.5
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(73:33, CD, MiG, 1974/2016) „Blackdance“ war Klaus Schulzes drittes Soloalbum und sein erstes auf einem britischen Label. Nach den Veröffentlichungen auf dem legendären Ohr-Label war er seinerzeit von Richard Branson angesprochen worden, der für sein Label Virgin Records kurz zuvor bereits Tangerine Dream verpflichtet hatte. Ein Angebot, das Schulze nicht ablehnen konnte, denn mit einer solch renommierten Plattenfirma im Rücken ließ sich natürlich wesentlich mehr erreichen. Hierzu gibt es noch einiges Amüsantes im ausführlichen Booklet zu lesen – lohnt sich! Auch über Querverbindungen zu Bob Marley, auf die man so ohne weiteres wohl kaum gekommen wäre. Das Originalalbum bestand aus drei Titeln, dem…

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11.5
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(60:20, 64:16, 50:00, 76:51, 30:42, 5er-CD-Box, MiG, 2016) Die Fortsetzung der „The Dark Side Of The Moog“-Serie hat nicht lange auf sich warten lassen. Nur kurze Zeit nach Erscheinen der ersten Box wird Box Nummer zwei nachgelegt. Auch hier geht das Mod- und Moog-ifizieren von Floyd-Titeln munter weiter. Die erste CD, also Volume 5 der Gesamtserie, ist als „Psychedelic Brunch“ betitelt und in acht Songs aufgeteilt. Auch hier ertönen wieder, wie schon auf der ersten CD der ersten Box, erst einmal die einleitenden Worte des Robert A. Moog, schließlich ist er ja auch im Prinzip Namensgeber dieses Projektes, und nicht umsonst wird…

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9.0
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(74:27, CD, MiG, 2016) Die Abkürzung MiG steht für Made in Germany, und so ist es keine Überraschung, dass sich dieses Label speziell deutscher Interpreten annimmt. Wenn es darum geht, innovative und stilprägende deutsche Künstler vorzustellen, muss im Elektronikbereich natürlich der Name Klaus Schulze fallen. Dieses Jahr wurden bereits einige seiner frühen Alben wieder aufgelegt, den Anfang unserer Besprechungen dieser Re-Releases macht sein Debütalbum „Irrlicht“ aus dem Jahr 1972. Seinerzeit konnte man noch nicht absehen, welch immensen Einfluss auf die Musikszene dieser Berliner Soundtüftler haben sollte. Schulze erwies sich als Mitbegründer der „Kosmischen Musik“ und seine Kompositionen waren gerne sehr ausladend gestaltet. “Irrlicht” trägt den Untertitel „Quadrophonische Symphonie für…

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10.0
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(60:11, CD, Gentle Art of Music, 2016) Diese deutsche Band blickt bereits auf eine über 20-jährige Karriere zurück. Von der ursprünglichen Besetzung ist nur noch Jens Uwe „Yenz“ Strutz übrig, die aktuelle Besetzung des Quartetts liest sich wie folgt: Yenz – vocals / bass Frank Köhler – keyboards Nils Conrad – guitars Tom Ronney – drums Mit dem Vorgängeralbum „Systems of Events“ legten Crystal Palace ihr erstes Album auf Gentle Art of Music vor, und so wundert es nicht, dass dabei neben Colin Edwin auch die RPWL-Mannen Kalle Wallner und Yogi Lang als Gäste halfen. Beim aktuellen Werk taucht lediglich der…

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12.0
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(55:27, CD, Melodic Revolution Records/Just For Kicks, 2016) Wer Gildenlöw hört, denkt möglicherweise als erstes an Pain of Salvation, wo Daniel Gildenlöw nach wie vor das Sagen hat. Sein jüngerer Bruder Kristoffer war dort von 1995 bis 2006 als Bassist tätig, um anschließend zunächst einmal hauptsächlich als Sessionmusiker zu arbeiten. Er ließ sich in den Niederlanden nieder, lernte im Laufe der Zeit Klavier spielen, bediente auch Gitarren und Schlagzeug, und betätigte sich als Sänger. 2013 erschien sein erstes Soloalbum „Rust“. Drei Jahre später liegt nun mit „The Rain“ der Nachfolger vor. Kristoffer Gildenlöw ist dabei als Multiinstrumentalist unterwegs, neben Gesang ist er auch zuständig für: acoustic and…

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10.0
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(66:28, CD, Eigenproduktion/Just for Kicks, 2016) Was man diesem Album sicherlich nicht unterstellen kann, ist pure Langeweile aufgrund immer gleicher Kompositionen. Nein, ganz bestimmt nicht, denn das Trio aus Portland präsentiert sich recht einfallsreich und überzeugt durch Abwechslungsreichtum. Das Album steckt voller Überraschungen – für manchen Hörer vielleicht auch bösen Überraschungen, denn leicht verdaulich ist dieser musikalische Brocken wahrlich nicht. Wer sich lieber von Melodie-betontem Prog verwöhnen lassen möchte, wird gleich vom Opener mächtig aufgeschreckt und wohl recht schnell abschalten. Da geht es gleicht wuchtig zur Sache, wobei als grobe Orientierung beispielsweise 5UU’s herhalten mag. Irgendwo fiel im Zusammenhang mit diesem Album das Stichwort Gentle Giant,…

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