Autor: Juergen Meurer

10.0
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(40:55, CD, Cineploit, 2016) Mellotron-Junkies wie der Rezensent verbinden mit dem Bandnamen möglicherweise gleich das Zauberwort Mellotron. Gut, das „Osci“ stört ein wenig, aber was soll’s – auch dafür gibt es bestimmt eine Erklärung. Wie wäre es mit Space-Rockiges mit Mellotron-Einsatz? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache Mellotron. Und siehe da, mit dieser Einschätzung liegt man gar nicht so falsch. Dem Digipak-Cover zu entnehmen, dass die sieben Kompositionen mit einer Laufzeit von gerade mal rund 40 Minuten allesamt von einem Musiker namens David Johansson komponiert, eingespielt und abgemischt wurden. Und zwar in Schweden, zwischen 2014 und 2016. Etwas intensivere Recherche ergibt dann,…

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10.7
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(77:40, 70:10, 2CD, Eigenproduktion, 2015) Rund zweieinhalb Stunden Musik bietet der italienische Allrounder Pepe Maina auf seinem aktuellen Doppelalbum an. Ein neuer Name in der italienischen Prog-Szene? Nicht wirklich. Maina kann schon auf weit über 20 Alben verweisen, fast alle komplett im Alleingang eingespielt. Das erste, „Il Canto Dell’Arpa e Del Flauto“, erschien 1978. Hauptsächlich ist er als Gitarrist unterwegs, doch er bedient auch Tasteninstrumente und diverse Perkussionsinstrumente. Bei derlei Einmannprojekten ist ja gerne mal programmierter Rhythmus im Spiel, doch diese Befürchtung ist im vorliegenden Fall unbegründet, Pepe bevorzugt handgemachte Perkussion. Ein weiteres charakteristisches Merkmal seiner vorwiegend rein instrumentalen Musik ist der häufige…

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9.5
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(58:08, CD, Bad Elephant Records/Just for Kicks, 2016) Nine Stones Close ist ein internationales Bandprojekt, das mit „Leaves“ sein viertes Album auf den Markt bringt. Zuletzt hat es einige Umbesetzungen gegeben, das aktuelle Line-up dieser britisch-niederländischen Formation liest sich wie folgt: Adrian Jones – guitars / guitar synthesizer Pieter van Hoorn – drums / percussion Christiaan Bruin – keyboards Peter Groen – bass / stick Adrian ‘Aio’ O’Shaugnessy – vocals. Als Gäste sind zu notieren: Ruben van Kruistrum – cello Annelise Rijk – violin Bas Immerzeel – additional rhythm guitar auf dem Titelsong. Sänger Marc Atkinson, aktuell auf dem neuen Album…

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8.5
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(54:55, CD, Quadrifonic/Just for Kicks, 2016) Tatort: Autobahn A1, Höhe Köln-Bocklemünd. Datum: 7. Juli, 18 Uhr. Stau – natürlich. Beinahe eine auf dem Boden liegende Deutschland-Fahne überfahren, dabei festgestellt, dass gerade eine französische CD läuft. Es musste für diesen Tag ja so kommen angesichts dieser Vorzeichen. Es handelte sich dabei um Teil zwei der Retrospektive von JPL – also Jean-Pierre Louveton, Kopf und Gitarrist der französischen Vorzeigeprogger Nemo und auch federführend bei Wolfspring aktiv. Kein Wunder also, dass hier hauptsächlich die Gitarren das Sagen haben, doch ein reines Saitenalbum ist dies beileibe nicht geworden. Nein, Louveton steckt hier einiges rein.…

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9.0
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(69:45, CD, Eigenproduktion, 2014/2016) Nach dem kürzlich hier besprochenen aktuellen Album des portugiesischen Musikers Jos d’Almeida folgt die Vorstellung des vorangegangenen Albums. Ähnlich kurz auch hier der Titel: „Awaken“, was aber nicht bedeutet, dass man mit einer Coverversion des Yes-Klassikers rechnen darf. Die Erstauflage des Albums erschien 2014, die Songs selbst stammen aus der Zeit von 2010 bis 2012. Zwölf Songs mit Spielzeiten zwischen gut drei und gut zehn Minuten werden geboten, die den Freund melodischer elektronischer Musik ansprechen dürften. D’Almeida mischt hier relaxte Nummern und Berliner-Schule-beeinflusste Songs bunt durcheinander, im Vergleich zum Nachfolger ist die Stilvielfalt einen Tick ausgeprägter. Es kommen…

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9.0
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(56:05, CD, Progressive Promotion, 2016) Ein überraschendes Comeback ist in der deutschen Prog-Szene zu vermelden: Nach immerhin 19 Jahren Pause meldet sich die Wormser Formation Cromwell zurück. Zwar nicht unbedingt ein Name aus der ersten Reihe der deutschen Szene, aber immerhin durch das bei Angular Records erschienene Album „Burning Banners“ zumindest einigen Fans ein Begriff. Mit dem neuen Album sind sie bei Progressive Promotion Records in guten Händen. Es bleibt abzuwarten, ob sie sich hiermit nachhaltiger ins Gespräch bringen können als noch vor rund zwei Dekaden. Von der ursprünglichen Besetzung sind noch zwei Musiker mit von der Partie, nämlich Keyboarder…

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10.5
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(59:38, CD, F2Music, 2016) Den mit Steve Kingman im Duo aufgenommenen Pop-Ausflug „Idle Noise“ nicht mitgezählt, ist dies das bereits fünfte Soloalbum des britischen Musikers Lee Abraham, der Prog-Fans am ehesten als Bassist der britischen Neoprog-Institution Galahad zu Zeiten des Klassikers „Empires Never Last“ bekannt ist (und vielleicht noch von seinen Gastauftritten bei Cosmograf, d. Schlussred.?). Auf seinem neuen Soloalbum zeigt er sich als Multiinstrumentalist, erstaunlicherweise spielt er allerdings keine Bass-Gitarre. Diesen Part übernimmt, wie auch schon auf früheren Soloalben des Briten, Alistair Begg. Überhaupt sind fast alle Beteiligten des vorangegangenen 2014er-Albums „Distant Days“ auch hier wieder dabei, man ist also schon…

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10.0
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(26:00, Mini-CD, Eigenproduktion, 2016) Wer auch nur halbwegs mit der deutschen Prog-Szene vertraut ist, dürfte Uwe Karpa kennen, da er von Beginn an als Gitarrist bei Anyone’s Daughter aktiv war. Derzeit scheint es eine Pause in der Band zu geben, daher überrascht es nicht, dass er sich nun mit anderen Projekten zu Wort meldet. Wie seiner Homepage zu entnehmen ist, sind dies gleich mehrere. Darunter das Gitarrenprojekt „uwekarpa“, das der Künstler als „impressionistische Gitarrenmusik – Geschichten ohne Worte, von der Gitarre erzählt“ beschreibt. Fast alle der zehn Titel sind ausschließlich auf der akustischen Gitarre gespielt, wobei es hierbei nicht darum geht, tollste Fingerfertigkeit zur…

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10.0
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(79:55, CD, MiG, 1975/2016) „Picture Music“ nannte Klaus Schulze sein viertes Album. Es entstand zwar bereits 1973, wurde aber aufgrund rechtlicher Probleme erst Anfang 1975 veröffentlicht. Die erste deutliche Veränderung zu den vorangegangenen Werken war der Umstand, dass Schulze hier erstmals voll auf Synthesizer setzte, während vorher noch Orgelklänge maßgebend gewesen waren. Er bedient auf diesem Werk fast ausschließlich den EMS VCS3 Synthesizer (später EMS Synthi A), hinzu kommt noch ein ARP Odyssey. Hierzu hat Klaus Schulze mal wieder eine lustige Anekdote zu erzählen, die sich auf dieses Album bezieht. Als wissbegieriger junger Mensch, der alles schnell ausprobieren wollte, hatte er…

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11.0
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(48:15, CD, Rare Noise, 2016) Was vor zwölf Jahren als Piano/Bass/Schlagzeug-Trio begann, hat sich in der Zwischenzeit in eine recht eigenwillige, hochinteressante Genre-übergreifende Richtung entwickelt. Auf dem  sechsten Album von Chat Noir spielen elektronische Elemente eine sehr prägende Rolle, ohne dass jedoch die originären Jazz-Elemente zu kurz kommen. Beim Namen Rare Noise Records zuckt der Rezensent zunächst  zusammen, denn auf diesem Label sind einige Alben erschienen, die melodieverwöhnten Ohren arge Strapazen bereiteten und den Fokus auf das Wörtchen Noise lenkten. Doch “Nine Thoughts For One” zeigt, dass dieser „Noise“ eben auch unterhaltsam und sehr schön sein kann. Schon der Opener ‘Eternally Tranquil…

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