Autor: Juergen Meurer

9.5
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(40:36, CD, Sireena Records, 1977/2017) 40 Jahre ist es her, dass die Düsseldorfer Formation Streetmark ihr Album „Eileen“ auf dem legendären Sky-Label veröffentlichte. Gegründet wurde die Band bereits 1969, doch erst sieben Jahre später erschien ihr Debütalbum „Nordland“. Von konstantem Line-up konnte bei Streetmark nie die Rede sein, immer wieder gab es Besetzungswechsel. Beim der zweiten Platte Eileen“ übernahm Wolfgang Riechmann den Gesang. Er war auch für Gitarre und Tasteninstrumente zuständig und teilte sich mit Gitarrist Thomas Schreiber das Songwriting. Am Schlagzeug agierte Hans Schweiß, am Bass war Manfred Knauf neu hinzu gekommen. Nicht zuletzt ist Keyboarderin Dorothea Raukes zu nennen, einer…

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10.0
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(56:40, CD, Sireena/Broken Silence, 2017) Hören Progfans den Namen Cinema, denken sie vielleicht an Yes zu Zeiten von “90125”. Hier geht es allerdings um eine deutsche Formation. Genauer gesagt um das Projekt des in Werdohl ansässigen Musikers Jürgen „Pöngse“ Krutzsch, der Krautrock-Kennern möglicherweise noch als Gitarrist der Formation Tibet bekannt ist. Er arbeitete nach Auflösung der Band unter dem Pseudonym Cinema weiter und veröffentlichte bereits mehrere Alben. Mit dem neuen Output ist ihm ein großer Schritt nach vorne gelungen, denn das Album bietet erstklassige Unterhaltung ohne Durchhänger. Die zehn Kompositionen wirken wie aus einem Guss. Das ist nichts Hochkomplexes, sondern eine Mischung aus melodiösem Instrumental-Prog und…

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10.5
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(73:29, 75:59, Doppel-CD, Bi-Za Records, 2017) Der Albumtitel spielt auf den an dieser Stelle kürzlich vorgestellten Hagen von Bergen an, dessen Wohlgefallen die Platte offenbar findet. Frank „Hagen von Bergen“ Schüßler hat das Bi-Za Records Label gegründet und dort unter anderem dieses prall gefüllte Doppelalbum veröffentlicht, er war auch für das Mastering zuständig. Es liegt nahe, dieses Werk mit dem „Hargest Darken“-Album des Labelchefs zu vergleichen. Parallelen gibt es, man agiert schließlich im gleichen Genre und präsentiert eine für dieses Label charakteristische Spielart. Ähnlich gestaltetes Digipak, prall gefüllte Silberlinge, und eine Art elektronischer Musik, bei der zwar gelegentlich die altbekannte Berliner Schule durchschimmert – bei Fiesel…

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9.5
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(35:39, CD, Tribal Stomp, 2017) Hinter dem Pseudonym „The Perc“ verbirgt sich nicht etwa eine auf Perkussionsarbeit fokussierte Band Marke Blue Man Group, sondern der deutsche Musiker Tom Redecker. Auch der Begriff Funk im Albumtitel führt in die Irre, denn in diese Richtung geht Redeckers Musik nun gar nicht. Vielmehr geht es hier um eine recht eigenwillige Mischung, die grob eher in die Krautrock-Ecke einzuordnen ist. Veröffentlicht wurde „Koto Funk“ auf Tribal Stomp, einem 2004 gegründeten Sublabel von Sireena Records. Redecker ist seit den 80ern als „The Perc“ tätig, im Verbund mit Emilio Winschetti veröffentlichte er Alben unter dem Namen The…

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12.0
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(64:12, CD, Spheric Music, 2017) Mit gewohnter Zuverlässigkeit meldet sich Spheric Musics Dauergast Robert Schroeder wieder zu Wort. Auch diesmal, wie man es von ihm schon kennt, mit einem wunderschönen, entspannten Elektronikalbum, das zuhauf Genre-übliche Trademarks bietet. Wer nie etwas mit der Musik des Aacheners anfangen konnte, wird mit “Velocity” auch nicht überzeugt werden. Doch wer seine Musik mag, wird von diesem Werk begeistert sein. Dass der Musiker auf eine beträchtliche Fanschar verweisen kann, kommt nicht von ungefähr und erhält dieses Jahr eine ganz besondere Bestätigung, wenn Schroeder in Bochum für sein Lebenswerk den Schallwelle-Ehrenpreis erhält. Das aktuelle Album enthält sieben Songs mit Spielzeiten zwischen sieben und…

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10.5
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(49:56, CD, Fading Records, 2016) Drei Jahre nach der Debüt Mini-CD “Mediocrazia“ veröffentlichen die Italiener Il Rumore Bianco ihr erstes Vollzeitalbum. Besetzungstechnisch hat sich in der Zwischenzeit einiges getan: Drei der Originalmitglieder, unter anderem auch Sänger Fiorio, tauchen hier lediglich noch als Gastmusiker auf. Die auf dem Zweitling agierende Besetzung liest sich wie folgt: Alessandro Zara – vocals Michele Zanotti – electric and acoustic guitars / tenor sax Giacomo Banali – electric guitar Thomas Pessina – piano / fender rhodes / hammond organ / synthesizers Alessandro Danzi – bass Dazu als Gäste: Andrea Sbrogiò – drums / percussion Umberto Sartori -…

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11.0
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(71:05, CD, Kissing Sounds, 2016) Die erste Assoziation: Na, so schlecht spielt die Hertha doch in den letzten Monaten gar nicht. Doch hier geht es nicht um Fußball, sondern um elektronische Musik. Hinter dem ungewöhnlichen Namen Kellerkind Berlin verbirgt sich ein Musiker namens Christian Gorsky, der sich von den üblichen Szenegrößen inspiriert der elektronischen Musik verschrieben hat. Er lebt mittlerweile in Bayern, hat dort in der Zwischenzeit mit Kissing Sounds sein eigenes Label gegründet und bereits einige Veröffentlichungen auf dem Buckel. Die Anfangstage seines Projekts führen in Gorskys Berliner Zeit zurück, als er in einem Heizungskeller musikalische Ideen ausarbeitete – daher der…

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10.0
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(74:53, 78:48, 2CD, BI-ZA Records, 2016) Freunden elektronischer Musik sind auf diesen Seiten bereits diverse feine Veröffentlichungen von Labels wie Lambert Ringlages Spheric Music oder Bernd Scholls Mellow Jet Records vorgestellt worden. Nun taucht ein weiteres Label auf, das eigenen Worten zufolge „progressive elektronische Musik“ zu Gehör bringt. Die Rede ist von BI-ZA Records, einem künstlereigenen Independent-Label aus dem Hunsrück. Ins Leben gerufen wurde es von Hagen von Bergen, im wahren Leben Frank Schüßler. So ist es keine Überraschung, dass die erste Veröffentlichung, die an dieser Stelle besprochen wird, von ihm selbst stammt – weitere Präsentationen auch anderer Künstler des Labels dürften folgen. Es…

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»Überraschendes Comeback – oder: Wie kommt man von Prog auf Matthias Reim?« Es gibt in letzter Zeit einige Bands, die nach vielen, vielen Jahren Sendepause urplötzlich mit einem neuen Album auf der Matte stehen. So nun auch Neuschwanstein. Grund genug, mal bei Gründungsmitglied Thomas Neuroth nachzufragen, wie es zum Entstehen des aktuellen Albums gekommen ist. Ich hatte längere Zeit nicht komponiert und war noch unschlüssig, was neue Musik betraf. Der Anruf des ehemaligen Flötisten kam gerade zur rechten Zeit. Wenn es auch ein trauriger Anlass war – der ehemalige Manager war gestorben – so führte dieser Anruf doch zum ersten Anlauf für…

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11.0
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(78:09, CD, Progressive Promotion Records, 2016) It’s t time again. Thomas Thielen alias “t” legt mit “Epistrophobia” sein bereits sechstes Soloalbum vor. Es ist mit fast 80 Minuten randvoll bepackt und wartet mit eigenwilliger und höchst interessanter Musik auf. Die Songs heißen ‚Chapter 4 – A Poet’s Downfall‘, ‚Chapter 5 – Contingencies‘ und ‚Chapter 6 – That Place Beyond The Skies‘ – erkennbar also die Fortsetzung des 2015er-Albums “Fragmentropy”. Und hiermit ist die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt, denn “Epistrophobia” ist Teil einer Trilogie. Das Cover ist wieder typisch für den Künstler, musikalisch hatte Thielen bereits auf den vorangegangenen Veröffentlichungen seinen eigenen Stil…

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