Autor: Henrik Kropp

Alles wird gut, solange du progressiv bleibst!

»Hohe Bereitschaft in der Prog-Szene, sich gegenseitig zu unterstützen« Anfang Mai erscheint “A Clockwork Fable”, das neue Album der britischen Band Gandalf’s Fist – ein äußerst ambitioniertes, drei CDs umfassendes Werk. BetreutesProggen.de traf sich mit Stefan Hepe, seines Zeichens Schlagzeuger der Gruppe, um mehr über das Projekt zu erfahren. Wie kommt man auf die verrückte Idee, ein Album mit über drei Stunden Laufzeit und als Mischung aus Hörspiel und progressiver Musik  aufzunehmen, Größenwahnsinn? Bestimmt schon ein wenig Wahnsinn, aber ehrlich gesagt kam das völlig ungeplant zustande. Wir hatten uns nicht von vornherein vorgenommen, ein Triple-Album aufzunehmen. Das alles ist eher dynamisch gewachsen. Konzeptalben waren ja schon immer Bestandteil von Gandalf’s…

Weiterlesen
10.0
Reviews

(44:37, CD, Eigenverlag, 2015) Eine weitere Progressive Metal Band betritt die Bühne der Musikwelt, dieses Mal eine aus Finnland. Sonus Corona nennt sich die Gruppe um Ari Lempinen und Rasmus Raassina. Wie bei vielen ihrer Kollegen hört man auch hier deutlich die übermächtig großen Brüder Dream Theater heraus. Da der aktuelle Output des Vorbildes ja durchaus zwiespältig beurteilt wird, können geneigte Fans auch hier mal reinhören. Sämtliche Titel des Albums folgen den gängigen, oft gehörten Mustern des Genres, allerdings gehen die Musiker äußerst kompetent zu Werke, die professionelle Produktion braucht den Vergleich mit bekannteren Acts keineswegs zu scheuen. Wirklich herausragende Titel finden sich auf dem Debüt von Sonus…

Weiterlesen
6.0
Reviews

(53:43, CD, Cadot Records, 2013) Die aus Schweden stammende Projektband Starlight Brigade möchte uns mit „Under The Velvet Sky“ Progressive Rock im Stil von Pink Flyod auftischen, zu hören gibt es dann aber leider recht schmusigen Schlager mit seichten Prog-Einflüssen. Viele der Kompositionen erinnern, wie Kollege Dieter Hoffmann bereits schrieb, eher an Barclay James Harvest und Konsorten. So startet das Album mit ‚Chemical Reaction‘ hart an der Grenze zum Schmusepop, im nachfolgenden ‚Long Forgotten Dreams‘ dürfen sich die Background-Sängerinnen den Pink-Floyd-zu-“DivisionBell”-Zeiten-Gedächtnispreis abholen. Der üble Schlager-Refrain wird dann zur musikgewordenen Grußkarte aus dem Allgäu, bevor der Song endgültig zur Floyd-Kopie verkommt. Leider ist Sänger Magnus Lind…

Weiterlesen
8.5
Reviews

(37:12, CD, Musicarchy Media, 2016) Jade Vine beweisen mit ihrem zweiten Werk, dass weniger manchmal mehr ist. Bei gerade einmal 37 Minuten Spielzeit bleibt nicht viel Zeit für Ausschweifungen –  so kommen alle acht Tracks schnell auf den Punkt und Langeweile hat keine Chance. Die Band nennt unter anderem Pink Floyd als Einfluss, was sich aber kaum heraushören lässt. Die Kompositionen sind im Bereich des Alternative Rock angesiedelt, nur gelegentlich und mit viel guten Willen lässt sich hier Progressive Rock erahnen. Allen Titeln gemeinsam ist eine gewisse Melancholie, die allerdings nie überhand nimmt. Zu verdanken ist dies auch den eher treibenden Stücken, wie zum Beispiel ‘Asy (Now or never)’, ‘Memory…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(71:00; CD, Progressive Promotion Records, 2016) Auf “Cruz Quebrada” verarbeitet Daymoon-Mastermind Fred Lessing den Tod seiner an Darmkrebs verstorbenen Frau. Nicht gerade ein Thema für luftig-leichten Prog Rock! Das Konzeptalbum gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Part geht es um den Tod von Lessings Frau, im zweiten dann um die Verarbeitung dessen und seinen Weg in ein neues Leben – entsprechend unterschiedlich präsentiert sich die musikalische Ausarbeitung des Werkes. Das recht schräg klingende ‘Fish Dissected’ wartet mit dissonanten Klarinettenklängen sowie holprigen Arrangements auf und spiegelt damit wohl Lessing Gefühlszustand wider, nachdem er vom Tod seiner Frau erfahren hat. ‘Where it hurts the most’ und…

Weiterlesen
9.0
Reviews

(67:25, CD, Eigenpressung/Just for Kicks, 2016) Zu einer Zeit in der es für Progmetal-Fans reichlich neuen Stoff gibt werfen auch Lithium Dawn ihren Hut wieder in den Ring: “Tearing Back the Veil I: Ascension” lautet der Titel ihres zweiten Albums. Im Grunde geht das Quartett überaus zielgerichtet zu Werke, entsprechend druckvoll knallt schon der Opener aus den Boxen – perfekt produzierter Progmetal ist das. In den folgenden knapp 70 Minuten wagen die US-Amerikaner immer wieder auch Blicke über den Tellerrand, neben Reggae, Rock und Pop sind diesbezüglich vor allem elektronische Einflüsse zu nennen. Fast jeder Titel beinhaltet deutliche Anleihen aus der Welt von Electro und Dub. Etwa ab der…

Weiterlesen

(56:52, CD, Season of Mist, 2016) Sucht noch jemand den perfekten Soundtrack für klirrend kalte dunkle Winternächte? Oder für mystische Ausflüge in nordische Kultur und Geschichte? Eventuell auch für den nächsten Rollenspiel-Abend, oder als Unterlegung für die seelische Verarbeitung der letzten “Game of Thrones”-Folge? Eine oder mehrere Fragen mit Ja beantwortet? Dann dürfte “Skuggsjá” (norwegisch für Spiegel) ein durchaus interessantes Werk sein. Hinter dem Konzept stehen zwei bekannte Namen der Black-Metal-Szene: Zu einem Enslaved-Gitarrist Ivar Bjørnson und zum anderen Einar Selvik (Wardruna), der unter anderem durch seine musikalischen Beiträge zur Fernsehserie “Vikings” bekannt ist. Die Musik auf “Skuggsjá” segelt unter dem Label…

Weiterlesen
9.0
Reviews

(36:34, CD, Andromeda Relix, 2016) Mit “Palindromia” veröffentlichet die italienische Prog-Metal-Band Fatal Destiny ihr Debütalbum. Laut PR-Info kapriziert sie sich auf die melodischere Gangart des Genres, und das stimmt auch. Sämtliche Titel kommen äußerst kompakt daher und halten sich nicht mit Spielereien auf. Sänger Andrea Zamboni ist zudem mit der passenden Stimme ausgestattet, sie erreicht auch höchste Regionen ohne zu angestrengt zu wirken. Die Arrangements auf “Palindromia” bieten wenige echte Überraschungsmomente, halten aber durchweg ein ansprechendes Niveau. Fatal Destiny beweisen dabei ein Händchen für eingängige Melodiebögen und hauen gerade in den Refrains das raus, was man gerne als Hooklines bezeichnet. ‘Leave me here’ ist ein gutes Beispiel für diese Eingängigkeit, das frickelige ‘Beyond Dreams’ steht…

Weiterlesen
7.5
Reviews

(43:16, CD, Eigenproduktion/Just for Kicks, 2016) Sonus Umbra aus Mexico City präsentieren auf “Beyond The Panoptikum” eine Mischung aus Prog-Rock und leichten Folk-Einflüssen, neben den üblichen Progressive-Elementen ist die Querflöte ist sehr prominent vertreten. Daher drängen sich Vergleiche zu Jethro Tull auf, und tatsächlich atmen einige der Titel durchaus den Geist alter Tull-Werke. Leider kommen die Musiker um Bandleader Luis Nasser (Bass) nie über gehobenes Mittelmaß hinaus. Dies liegt zu einem an der recht muffigen Produktion, zum anderen an den nie ganz zu Ende gedachten Arrangements. Ganz deutlich zu hören bei ‘Blood and Diamonds’, dessen Refrain an die ersten Gehversuche einer Schülerband erinnert und damit…

Weiterlesen

»’On A Storytellers Night’ wird ein Comeback feiern.« Magnum veröffentlichen heute mit “Sacred Blood – ‘Divine’ Lies” (zur Rezension) ihr 19. Studioalbum. Grund genug, sich mit Sänger Bob Catley auf ein virtuelles Bier zu treffen, um über die neue Platte und sein interessantes Nebenprojekt zu sprechen. Auf die Sekunde pünktlich klingelt das Telefon bei den Betreuern, am anderen Ende ein extrem gut gelaunter Interviewpartner. Bob, wie geht es Dir? Sehr gut, ich habe gerade jede Menge Interviews zu unserem neuen Album zu geben. Okay, ist ja auch nicht gerade unser erstes Werk. Ich mache das schon seit 1978, als “Kingdom of Madness” erschien. Und jetzt…

Weiterlesen