Nightingale - White Darkness (Reissue)

Progressive Rock • AOR • Dark Rock
(45:21; Vinyl, 2CD, Digital; InsideOut/Sony Music; 11.06.2007/05.12.2025)
Nightingales „White Darkness“ wirkt wie ein leiser Monolog aus einer anderen Zeit, irgendwo zwischen melancholischem Art Rock und introspektivem Progressive Pop. Dan Swanö kleidete große Emotionen nicht in Pathos, sondern in fein ziselierte Melodien, die sich langsam festsetzen und dort bleiben. Die Dunkelheit ist hier nie bedrohlich, sondern eher ein schützender Mantel, unter dem Erinnerungen, Zweifel und Hoffnung gleichzeitig Platz finden. Ein Album, das nicht laut um Aufmerksamkeit bittet, sondern still fordert, dass man ihm zuhört – und genau darin seine nachhaltige Kraft entfaltet.
18 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung gibt es Nightingales sechstes Studioalbum nun erstmals in Vinyl gepresst und von Dan Swanö selbst remastert – mit mehr Wärme, größerer Dynamik und unmittelbarerem Klangbild. Die weißen 180-Gramm-Scheiben lassen die Gitarren atmen, die Drums federnd schlagen und den Gesang nahbar wirken, während der klassische Nightingale-Sound mit Progressive Rock, filigranen Keys und melodischem Gesang voll zur Geltung kommt.
Besonders spannend wird das Reissue in der Deluxe-CD-Version: 22 Bonus-Tracks werfen ein faszinierendes Schlaglicht auf die Entstehungsgeschichte des Albums. Auf Disk 1 finden sich neben den 10 remasterten Originalsongs mehrere Rough Mixes aus 2006 – hörbar rohe, aber durchaus packende Varianten von „One Way Ticket“, „Reasons“ oder „White Darkness“. Disk 2 spannt den Bogen noch weiter: Originalversionen aus den 1980ern und 1990ern, frühe Demos aus 2004/2005, Live-Aufnahmen aus Finspang 2009 sowie die 2025er Neuaufnahme des Titeltracks mit Dag auf den Lead Vocals. Diese Sammlung macht deutlich, wie reichhaltig Swanös Archiv ist und wie viel Herzblut in White Darkness steckt.
Für Vinyl-Puristen ist die Platte ein Genuss purer Musik; wer in die Bonuswelt eintauchen will, sollte zum Deluxe-2CD-Set greifen. Ob remasterte Originals, Rough Mixes, Demos oder Live-Tracks – diese Wiederveröffentlichung lässt keinen Zweifel daran, dass „White Darkness“ 2025 mindestens genauso frisch und lebendig klingt wie 2007.
Ohne Bewertung

Besetzung:
• Dan Swanö – Lead Vocals, Guitar & Keyboards
• Dag Swanö – Guitar, Keyboards & Vocals
• Erik Oskarsson – Bass & Vocals
• Tom Björn – Drums
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.
