Sum Of R - Spectral

Sum Of R - Spectral/Artwork by Felipe Froeder (Arcano XV)
Psychedelic Doom • Black Ambient • Psychedelic Blackcore
(49:16; CD, Vinyl, Digital; Dusktone/WV Sorcerer Prod.; 03.10.2025)
Mathematisch ist die Summe aller reeller Zahlen (R) nicht definiert oder unendlich. Womit sich das schweizerisch-finnische Projekt um Multiinstrumentalist Reto Mäder (JeGong) selbst vor ein Problem gestellt hat. Und driftet dabei in die Unendlichkeiten purer Verzweiflung. Drei Jahre nach der Katharsis „Lahbryce“ kommt mit „Spectral“ die Offenbarung in Psychedelic Blackcore, der uns mitnimmt, tief hinab in die Katakomben des abgrundtief Bösen. Eben dieses Böse kommt nicht lärmend und polternd, sondern schleichend und dafür umso intensiver. Schon mit ‚Solace‘ und einem Juho Vanhanen von Oranssi Pazuzu als Gast werden die Türen in die dunklen Niederungen aufgestoßen, das gefühlt Sakrale kehrt sich ins Gegenteil – in eine hypnotische Litanei düsterer Wesen.

Der grummelnde Bass im grummelnden ‚Agglomeration‘ stammt von G. Stuart Dahlquist (Goatsnake), die Vocals im krautigen ‚Beer Cans In A Bottomless Pit‘ von Yusaf Parvez aka Vicotnik (Dødheimsgard).

Zusammen mit seinen Buddys Marko Neuman und Jukka Rämänen kreiert Mäder dunkelbunte Bewusstseinszustände, die bestätigen, dass auch in der Hölle gekifft wird. Und, obwohl es nach der Verzweiflungstat ‚Violate‘ mit ‚Cold Signature‘ doch noch ein wenig versöhnlicher wird, sollte man sich dennoch nicht zu sehr in Sicherheit wiegen. Denn eben diese ist trügerisch!

Bewertung:10/15 Punkten

Besetzung:
Reto Mäder – bass guitar, synthesizer, effects, tapes, metallophon, mellotron, manipulations // composition
Marko Neuman – vocals, noise // lyrics
Jukka Rämänen – drums, percussion, piano, synthesizer

Gastmusiker:
Juho Vanhanen – vocals (‚Solace‘)
G. Stuart Dahlquist – bass (‚Agglomeration‘)
Yusaf Parvez – vocals (‚Beer Cans In A Bottomless Pit‘)

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Abbildungen: Sum Of R/Bandcamp