Temples On Mars - The Last Ship

Alternative Rock • Progressive Rock • Synth Rock
(48:25; Vinyl, CD, Digital; Eigenveröffentlichung; 31.10.2025)
Im Zuge dieses Releases fallen prominente Namen im Back-Up wie Josh Freese (A Perfect Circle, NIN, Foo Fighters), der für einige Tracks innerhalb des Aufnahmeprozesses zwischen London und L.A. unterstützend eingreifen durfte. Grammy Award Gewinner Ted Jensen übernahm das Mastering in seinen Sterling Sound Studios in Nashville. Die Band will offensichtlich höher hinaus und mit „The Last Ship“ hat man ein Album am Start, das diesen Ansprüchen ohne weiteres gerecht werden könnte.

Hymnisch, satt produziert und voller großer Melodien wollen es die zehn Songs wissen und die Referenzen Richtung A Perfect Circle, Deftones und Karnivool darf man einfach mal wohlwollend nach mehrmaligem Hörgenuss stehen lassen. Viele elektronische Sounds erzeugen Deja Vus Richtung der letzten Esoterica, Leprous und auch Au4 in den schwebend kosmischen Parts ergeben Referenz-Punkte.

Die Band propagiert in ihren Texten den offenen Geist, Wachsamkeit, Sensitivität und kritisches Hinterfragen und mit dem Hit/Opener ‚Sleepwalking Into Extinction‘ hat man gleich den Dosenöffner vorne weg. Ein gehöriger Schuss Deftones/Linkin Park, pralle Riffs und ein schwer eingängiger, aufputschender Refrain, an dem man einfach ganz schlecht vorbei kommt.

‚Kill Fun‘ hat genauso diese Art Hit/Single-Touch – drücken Leise/Laut-Dynamiken mit erneut sehr einprägsamem Chorus/Refrain und es braucht kaum Anläufe, um dieses kraftvolle Groove-Monster mit Pop-Refrain zu feiern. Metallische Riffs, verspielte Elektronik und emotionaler Gesang – fertig ist der Hit. Mit direkter Power stürmt ‚Smile‘ nach vorne – elektronisch verfremdete Vocals, später teils aggressives Shouting – ziehen die Daumenschraube an und wieder mündet alles in einem berauschenden Ohrwurm-Refrain. ‚Wolf Underrated‘ ist provokanter Synth Rock mit schwebender Elektronik, melancholischen Strophen und funkigen Muse Einflüssen, dafür geht es das sanftere ‚Safeword‘ insgesamt schwebender und balladesker an.

Mit seltsam surrealen weiblichen Chören und futuristischen Synths agiert man im melancholisch abgefahrenen ‚Daydreamer‘, weiß aber auch hier mit drückenden Deftones-Riffs die nötige Heavyness in den Sound zu pushen. ‚The Flight Of The Mercury Raven‘ holt mich nicht ganz rein, dafür sind die späteren Album-Tracks wie ‚No More Blood‘ und gerade der episch/sphärische Rausschmeißer ‚The Plot To Murder Time‘ (erinnert mich positiv an Dream The Electric Sleep) nochmal Gold wert. Ein starkes, sehr dichtes, abwechslungsreiches, hoch melodisches Alternative Progressive Rock-Album mit enormer Hit-Dichte und für Temples on Mars sollte mit dieser Platte einiges gehen.
Bewertung: 11/15 Punkten


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Abbildungen: Temples Of Mars