Giöbia -X-ÆON
Neo Psych • Space Rock • Drone Pop • Trip Rock
(40:56; Vinyl, CD, Digital; Heavy Psych Sounds, 17.10.2025)
Die Italiener sind seit ihrem Debüt aus meiner Sicht Meister ihres Fachs. So richtig in die passende Schublade bekommst Du die Band nicht gepackt, aber eines ist Fakt – die Qualität ihres trippig kosmischen Sounds ist auf jedem Release ohne Tadel und somit mussten all ihre Platten hier niemals Angst haben, nur ansatzweise Staub anzusetzen.
„X-ÆON“ macht hier absolut keinen Ausfallschritt, passt nahtlos ins hochwertige, stets sehr eigenwillige Œuvre der Band, erzeugen verschiedenste Genre-Einflüsse aus Space/Psych/Alternative-und Drone Rock diesen trippigen Film, der immer sehr abwechslungsreich, eingängig und latent düster daherkommt. Acht Songs, die erneut wunderbar wie am Faden gezogen eine ganz eigene Geschichte erzählen und trotz ihrer Abwechslung einfach harmonisch ineinander passen.
Eine absolute Stärke der Band – ohne Frage. Mit dem Opener ‚Voodoo Experience‘ steigt man erstaunlich, fast ungewöhnlich heavy mit Groove und Gitarren satt in die Platte ein, musiziert dann im Verlauf der weiteren Songs aber wie üblich auf fast chamäleonhafte Weise durch verschiedene Formen des Space Rock, dies aber immer schwer eingängig und unterhaltsam. Somit wird es schon im zweiten Song sehr kosmisch – vibriert es mit allerhand flirrenden Space-Sounds und treibend perlenden Gitarren. Das ist in so vielerlei Hinsicht aufstachelnd und energetisch – so muss leidenschaftlicher Space Rock klingen.
Es geht sogar dank temporärer Vocals auch mal in Richtung The Jesus And the Mary Chain, sodass diese latenten Indie/Wave-Elemente den Unterschied zu herkömmlichen Stoner/Psych Releases definieren (‚The Death Of The Crows‘). Im experimentellen, eher ruhig fließenden ‚1976‘ addieren sich jazzige Einflüsse, kosmische Stimmungen ins Bild, was einiges an obskurer Sci-Fi Atmosphäre stimuliert und zeigt, wie sehr Giöbia diese Art Trip Rock beherrschen.
Mit der B-Seite ‚La Mort De La Terre‘ tauchst Du dann auf einfach nur grandiose Weise in die kosmische Weite dieser Band ein. Kraut Rock, Unendlichkeit, Weltraum und ambienter Space Rock über vier verschiedene Parts aufgeteilt erlauben Dir, so richtig tief in den Trip/Sog der Band abzukoppeln – grandios und das Beste, was ich innerhalb des Genres seit langem zu hören bekam. Alles ist sehr melancholisch, schwer Retro und mit viel Atmosphäre aufgeladen. Giöbia enttäuschen somit nicht und fügen ihrer Diskographie ein weiteres Top-Album hinzu.
Bewertung: 12/15 Punkten
Besetzung:
• Stefano Bazu’ Basurto – Guitar / Vocals
• Paolo ‘Detrji’ Basurto – Bass
• Melissa Crema – Organs / Synthesizer
• Pietro D’Ambrosio – Drums
Surftipps zu Giöbia:
Homepage
Bandcamp
Youtube
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von PURPLE SAGE PR zur Verfügung gestellt.
