Esoterica - Ether Metal
Alternative Synth Rock • Progressive Rock • Cinematic Pop
(47:49; Digital; Year Of The Rat Records; 19.09.2025)
Die Londoner Band existiert nun auch schon bereits eine ganze Dekade und für Freunde von Tool, A Perfect Circle, Muse, Vast, Leprous und vor allem Au4 in ihren cinematischen Anflügen sind die Briten seit Jahren eine sehr relevante Alternative – wenn auch ihr Sound mit deutlich mehr Pomp und Elektronik agiert.
Orchestrale, moderne elektronische Einflüsse darfst Du also zu den oben benannten Bands gedanklich hinzuaddieren, der theatralisch aufgeladene Gesang hat immer etwas von Maynard Keenan (Tool) in einer etwas Goth-lastigeren Version. Die Jungs haben in jedem Fall keine Angst vor Hymnen, Pathos und großer Geste und dies wird im Opener ‚Into The Ether‘ breitbeinig demonstriert. Choräle, ambientes Intro/Outro und fast Nu Metal-like Riffs machen den eh schon bunten Reigen noch verrückter.
‚I Am Just One‘ ist eine verdammt größenwahnsinnige, monströse Hymne, steht mit schleppend orchestralem Fundament sicher auf beiden Beinen und schiebt sich ähnlich der Cinematic-Rocker Au4 in symphonisch ätherische Höhen. Dies wird dank fragiler, jederzeit perfekt angepasster Vocals zu einem Höhenflug gerade im stetig aufgebauschten Refrain – kann ich mir live ähnlich einer Band wie Dredg in ihren starken Tagen als wahnsinnig kathartisch vorstellen.
Über die Leise/Laut Dynamik muss man den Jungs nichts erzählen. Wie man dem im Kern alternativ modernen Rock symphonisch/progressive Zutaten verpasst – das ganze mit Elektronik den nötigen Futuristic Touch erfährt – hat Power, Energie und Atmosphäre – aber man sollte für diese Art Pathos-Keule ausgeschlafen sein (ähnlich einer Band wie Muse). ‚Firefly‘ umarmt mit episch Soundtrack-artigen Gesten – die Heavyness, der Pop im Refrain gehören eigentlich auf die großen Bühnen dieser Welt.
‚ORIANA‘ erinnert dank der vielen schwebenden Elektronik, dem sphärischen Habitus an eine kosmische Pop-Variante von A Perfect Circle und Au4, schwingt sich später erneut mit viel schmachtendem Pathos in den Olymp. „Ether Metal“ ist größenwahnsinniger Rock, Pop, Ambient, Prog und Alternative in einer Person, treibt das Pathos-Moment mit Theatralik, Melancholie und Bombast in jeder Sekunde ins Äußere (das abschließende ‚Burn‘ dreht ordentlich am Rad!) und macht dank großer Melodien einfach durchgehend Spaß. Hier ist alles ne Spur drüber, futuristischer moderner Rock, aus dem man aus meiner Sicht ein visuell unterstütztes Bühnenstück machen sollte.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildungen: Bandcamp