Slomatics - Atomicult

(39:40; Vinyl, CD, Digital; Majestic Mountain Records, 12.09.2025)
Erwarte keine Revolution in Sachen Stoner/Fuzz, aber trotzdem weiß dieses achte Studio-Rille der Nordiren mit netten Gimmicks wie z.B Horrorfilm-artigen Synths zum sonst eher Genre-konformen Format sehr zu gefallen. Es brummt, dröhnt und rumort gleich ordentlich los mit ‚Obey Capricorn‘, aber dies alles eher gemächlich und heavy. Inhaltlich kreiert man ein post-apokalyptisches Szenario, somit passen die jederzeit kosmisch-synthetischen Sound-Spielereien ganz gut in den sonst eher massiven Sound-Brei. Die Slomatics nehmen dann gut dosiert die Wand an Gitarren raus und schweben dann gern mal kurz durchs dystopische Zukunfts-Szenario.
Mit James Plotkin hat man ebenfalls wie schon einige Stoner-Rock-Veteranen davor den richtigen Mann fürs Mastering gekapert – der dichte, drückende Sound kommt aber auch satt, dreckig und provokant lärmig zur Sache. ‚Auto-Skull‘ hat ’ne aufdringliche Dauer-Hookline, mittendrin hebt das ganze so richtig schön ab in den Orbit – Psychedelia pur.
Diese Vintage-Synths haben einfach gut den Dreh raus, geben dem fetten Fuzz-Gitarren und der Sci-Fi-Atmosphäre den gehörigen atmosphärischen Ausgleichs-Move – gesanglich ist man ja eher sympathische Genre-Standardware. Im kurzen, schwebenden Stück ‚Relics‘ wird es richtig schön abgehoben, balladesk und psychedelisch-ätherisch. Da zeigt sich die andere Seite der Band abseits von dröhnenden Power Chords – steht den Jungs richtig gut, diese transzendent ruhigen Abfahrten. Mit ‚Night Grief‘ brummt und reisst man dann dafür gleich wieder Wände ein, damit man nicht zu sehr in Watte gepackt ist – aber auch hier werden diese strangen Soundtrack-affinen Synths im zweiten Teil des Songs zum willkommenen Kontrast-Punkt. Gelungene, eher mystische Melodien geben ‚Physical Witching‘ einen düsteren Anstrich – ‚Chrome Sisters‘ drückt und schiebt mit vollstem Stoner Doom.
„Atomicult“ groovt jederzeit schwer hypnotisch, scheppert mit übersteuertem Bass und fuzzigen Riffs, wirkt dabei immer sehr kompakt und dicht und macht definitiv für Genre-Freunde wenig falsch. Die Melodien sind eingängig, meist ähnlich gelagert und der meist schleppende Stoner Doom wird Immer wieder mit diesen speziellen Synth-Sounds in surreale Kulissen gebeamt, sodass die Band damit schon einen sehr individuellen Klang findet.
Bewertung: 10/15 Punkten

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