Kisu Min - Rudolf Steiner House
Dream Pop • Shoegaze • Wave
(48:39; CD, Digital; Antena Krzyku, 29.09.2025)
Kisu Min aus Polen ließen sich durch einen Besuch im Rudolf Steiner Haus in London inspirieren, bekannt für sein Engagement in Sachen Waldorf-Schule, seiner Philosophien und Theorien in Sachen Religion, Pädagogik und Architektur. Die Band, die sich als sehr sozial- und politisch kritisch orientiert versteht, hat mit diesem Album nach dem 2023er „City Of The Revolution“ ein feines Teil zwischen Alternative, Indie, Post Punk und Dream Pop am Start. Mit sanft himmlischen Female Vocals und jederzeit feingliedrigen Wave-Gitarren punktet man durchgehend mit meist euphorischen Melodien. Gerade das perlende Gitarrenspiel weiß zu gefallen mit vielen schönen Details, hat einiges vom Shoegaze/Dream Pop der Nineties im Gepäck. Sängerin Basia hat für diese Art Gitarren-Pop einfach die passende Stimme – immer etwas in den Wolken, federleicht und mit sanfter Melancholie und Sehnsucht ständig auf der Suche.
Die erste Single und Opener ‚Je Suis‘ ist gleich so ein präsenter Ohrwurm, der sich beim ersten Take sofort festbeißen kann. Viele weitere treibende Nummern wie ‚Nothing But the Heart‘, ‚Uncanny Valley‘, ‚Priestess Of My Own‘ oder das elektronisch unterfütterte ‚Rainbow Dash‘ fließen harmonisch, treiben leichtfüßig mit diesen angewaveten Gitarren durch sonnendurchflutete Felder. Alles ist leicht und unbekümmert, federt und fordert nie zu sehr. Die Dream Pop/Post Punk Harmonien schweben wohlig, sind poppig ohne den nötigen Tiefgang zu vernachlässigen. Nicht jeder Song ist ein Killer, aber im gut produzierten Gesamtbild pegelt sich alles harmonisch zu einem runden Etwas ein. Irgendwo zwischen Lush, Rose Chronicles, Cocteau Twins, Beach House und den Cranberries berührt man den Hörer mit seiner einfachen, klaren Melancholie und ist somit ein passender musikalischer Hintergrund für die sonnigen und luftigen Tage im Jahr.
Bewertung: 10/15 Punkten
Line-up:
Basia Ciupińska – Vocal, Guitar, Synths
Ola Sobańska – Lead Guitar, Backing Vocals
Agata Pyziak– Drums, Percussion
Michał Szafarz – Bass Guitar, Backing Vocals
Surftipps zu Kisu Min:
Bandcamp
Facebook
Instagram
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Antena Krzyku zur Verfügung gestellt.