Sheev - Ate's Alchemist
(50:05; CD, Digital, Vinyl; RippleMusic, 11.07.2025)
Ein Konzeptalbum, welches von Ate (griechische Göttin des Unheils) durchzogen ist, die Wahn, Angst und Sorgen in die Köpfe der Sterblichen bringt. Man folgt mit jedem Track dem Alchemisten, während er die Dämonen schmiedet, die auf die Menschheit losgelassen werden. So viel erstmal zum inhaltlichen Überbau..
Das Debüt der Berliner „Mind Conductor“ aus dem Jahr 2021 wurde auf der populären Online-Seite The Sleeping Shaman zum Jahresalbum gekürt, was den Zugang zur neuen Rille spannend gestaltet und Sheev werden Freunden des modernen Stoner/Progressive-Metal mit New Artrock und düster atmosphärischer Akzentuierung definitiv viel Freude machen. Ein absolut tighter Sound – Prominenz an den Reglern seitens Karl Daniel Lidén, der auch the Ocean und Bloodbath veredelte – ordentlich satte Riffs und ein generell handwerklich voll auf den Punkt musizierter Reigen machen die alchemistische Textur zu einem spannenden Ausritt. Ähnlich einer Band wie den Black Space Riders hat man eine gewisse Stoner Metal-Grundierung im Sound, wirkt aber mit etwas dunkler Klangfarbe und mächtigen Riffs geradliniger, weniger dreckig. Wie schön der Bass seinen Platz im Sound findet, seine kleinen Tänzchen aufführt (‚Henry‘), die Riffs satt grooven, hat Schmackes und wird Freunde des progressiven Sounds verzückt mit dem Nacken grooven lassen.
Mit Opeth-affinen Vokal/Melodie-Lines rennt man bei mir eh offene Türen ein, sogar mehrstimmige Harmony Vocals mit ordentlich Alice In Chains-Schlagseite wie in ‚Cul De Sac‘ erweitern den eh schon unterhaltsam melodischen Sound an den richtigen Stellen. Orientalische Skalen und pralles Riffing an allen Ecken und Enden sorgen für durchgehendes Headbanging dank zahlreicher Power Chords. Fällt die Band temporär mal mit sanft schwingendem Groove etwas zurück, nutzt prägnante Lead-Gitarren, sind Tool und Porcupine Tree zur „In Absentia“ ein ebenfalls positiv zu nennender Einfluss. ‚Tüdelüt‘ ist schwer, vertrackt und mit kantigen Riffs aufgeladen, integriert erneut gekonnt mehrstimmige Vocals. Mit dem progressiv druckvoll metallischen ‚Sabress‘, erneut sehr dominantem Riffing und zum Teil richtig schön feingliedrig schwebenden Chören wirst Du aus einem spannenden, abwechslungsreichen Stück modernen Metal/Rock entlassen. Magst Du die eher progressiven Opeth, die etwas düstere Seite der Black Space Riders, Tool, Porcupine Tree, Baroness oder Mastodon, wirst Du mit den Berlinern eine zusätzliche Medikation erfahren, da bin ich sicher.
Bewertung: 11/15 Punkten
Line-Up:
Nitzan – Guitar/Vocals
Phil – Drums
Joshan – Bass
Songwut – Guitar
Surftipps zu Sheev:
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Purple Sage PR zur Verfügung gestellt.