Rainbow Bridge - Soundtrack Of A Silent Land

(52:44; CD, Digital, Vinyl; Argonauta Records, 27.06.2025)
Freunde des Elektrohasch-Label (Colourhaze, The Machine und Co.) werden mit diesem entspannt psychedelischen Sound schnell auf Du und Du sein. Ein kurzes indianisches Intro und schon bist Du drin im warm, trippig pulsierenden Groove der Italiener, der – mit wenigen Ausnahmen – ein meist eher zurückgelehntes, langsam waberndes Flimmern ist. Anstatt zu rocken, ist man fokussiert auf lässige Moves, richtig fein ausgearbeitete Jams, bei denen die psychedelischen Klangfarben in der Gitarren-Fraktion richtig gut Auslauf bekommen und den man ausgiebig nutzt für fuzzig wabernde Soli. Alles instrumental gehalten, angenehm organisch produziert, fällt der Jam-Charakter jederzeit melodisch und durchstrukturiert aus.

Somit wird in knapp neun Minuten der Titelsong zum lässigen Einstieg, spannt weit die Flügel und wird mit dem prägnanten Riff im Anfang von ‚Gaba‘ fast Classic Rock-affin. Hier wabert alles ordentlich Genre-konform mit sattem Fuzz in der Leiste durch die trockene Steppen-Flur. Das Haupt-Riff trägt den Song gekonnt durch fast zehn Minuten, zwischendrin wird es flirrend psychedelisch, so dass Freunde der Materie ohne viel Experimente die volle Breite des Jam Rock erfahren. Ob Earthless, etwas Grunge in den gniedeligen Riffs von ‚Hugh The Cactus‘, der immer leicht funkige Groove ist sympathisch und knochentrocken lässig ohne viel Aufhebens und große Tempo-Verschiebungen. Ab und zu brechen alle Dämme und es wird Jimi Hendrix-like (woher kennen wir den Bandnamen?) gejammt, dass es eine Freude ist.

‚Goats Everywhere‘ ist kurz, verrückt und flott, dafür nimmt man im melancholisch akustischen ‚Shoreline‘ mal alles Elektrische raus, spielt sanft seinen akustischen Desert Pop im Sundown Mode. In ‚Lama Returns‘ passiert nicht viel, dafür wissen das schwebend kosmische ‚Sunrise Moon‘ (geiler Bass-Move) und der epische Abschluss ‚A Loving Sun‘ die flimmernd glühend heiße Wüste ins Wohnzimmer zu holen. Die Italiener sind seit knapp 20 Jahren dabei, dies hört man ihrem lässigen Band-Sound jederzeit an und ‚Soundtrack Of A Silent Land‘ wird sicher keinen Genre-Freund irgendwie von der Bettkante scheuchen.
Bewertung: 10/15 Punkten



Line Up:
Giuseppe JimiRay Piazzolla – Guitar, Vocal
Fabio Chiarazzo – Bass
Paolo Ormas – Drums

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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von GrandSounds PR zur Verfügung gestellt.