Roland Bühlmann – GAPVIS
(50:15; digital; Eigenveröffentlichung; 02.05.2025)
Der Schweizer Musiker Roland Bühlmann erfreut sich auf diesen Seiten regelmäßiger Präsenz, jedes seiner vorangegangenen sechs Alben ist hier bereits vorgestellt worden, nun folgt also ein Jahr nach „Figurative“ das neue Album „GAPVIS“. Der seltsam anmutende Titel lässt sich leicht erklären, wenn man sich die einzelnen Titel der sechs Kompositionen anschaut, die zwischen fünf und elf Minuten lang sind und folgendermaßen lauten: ‚Genuine‘, ‚Autistic‘, ‚Perception‘, ‚Views‘, ‚Inside‘ und ‚Secrets‘. Die jeweiligen Anfangsbuchstaben in dieser Reihenfolge notiert, und schon hat man es. Und es wird auch offensichtlich, dass er sich in einer Sache treu geblieben ist: sämtliche Titel auf allen bisherigen Veröffentlichungen bestehen aus nur einem Wort.
Unverändert ist auch die musikalische Ausrichtung, die er selbst als Mischung aus Progressive Rock und Fusion bezeichnet, was die vorliegende Instrumentalmusik gut beschreibt. Er benötigt keine Gastmusiker, sondern hat wieder sämtliche Instrumente selbst eingespielt. Dabei liegt der Fokus auf der Gitarrenarbeit, die sehr farbenfroh gestaltet ist. Erstaunlich, was er an den Saiten so alles fabriziert.
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Und so zeigt schon der Opener mustergültig, wie dieser oben genannte Mix klingt. Im nachfolgenden längsten Track des Albums (‚Autistic‘, ein Thema, das bei dem Schweizer nicht zum ersten Mal auftaucht) dominieren erneut die Gitarren, die zunächst an King Crimson oder Markus Reuter erinnern, bis sich auf halber Strecke mal eine kleine Prise Mike Oldfield einschleicht. Auch der zweite Track jenseits der Zehn-Minuten-Marke bietet einige interessante Arrangements, zum Beispiel das Zusammenspiel von elektrischer Gitarre und Kalimba, gefolgt von akustischer Gitarre, das hat schon was.
Sehr abwechslungsreich ist auch der abschließende knapp zehnminütige Track ‚Secrets‘, auf dem wieder die Kalimba auftaucht und auch die Tasteninstrumente mal etwas deutlicher zum Ausdruck gebracht werden, da sie sonst im dominanten Gitarrensound eher untergehen. So geht ein eigenwilliges, aber sehr interessantes Album zu Ende, das für diejenigen Prog-Fans geeignet erscheint, die auch ein Faible für Fusion haben und für die es auch mal etwas sperrig sein darf.
Bewertung: 10/15 Punkten
Besetzung:
Roland Bühlmann – electric guitars / nylon guitar / bass guitar / aeon sustainer / Korg MS-20 synthesizer / logic software synthesizer / grasses / kalimba / various objects as percussion
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Abbildungen: Roland Bühlmann