Nachgehakt bei Mars Mushrooms

Freudig präsentieren wir die Live-Aktivitäten der starken deutschen Jam-Rock-Formation Mars Mushrooms, darunter das Jamkraut-Festival, das vom 27. bis 28. Juni im fränkischen Hinterland über die Bühne geht. Zum gemeinsamen Gewinnspiel in diesem Zusammenhang geht es hier. Untenstehend die Antworten von MM-Gitarrist Michael Schmidt auf unsere Fragen zu Band und Festival.

Nicht immer, aber häufig kann man nach einmaligem Hören mit ganz akzeptabler Trefferquote zumindest mal auf das Herkunftsland, manchmal sogar die Region einer Band tippen. Als ich Euch mit ‚Cabin‘ kennengelernt habe, hätte ich gar nicht falscher liegen können. Denn „Probenkeller-Nachbarn von Little Feat“ war die erste Eingebung.
Habt Ihr eine Erklärung für so etwas? Warum klingt Eure Musik – Kraut hin oder her – so unglaublich lässig und damit (zumindest für mich) auch letztlich herrlich „undeutsch“?

Michael: Da hast du mit Little Feat schon den richtigen Einstieg gewählt. Im Grunde liegt es daran, dass wir sehr durch amerikanische Bands geprägt sind und hier vor allem Jam-Rock-Bands wie Grateful Dead, Phish, Dave Matthews Band, Disco Biscuits und wie sie alle heißen. Deswegen freut mich diese Little-Feat-Assoziation, die Du beim ersten Hören hattest, umso mehr.

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„Die Idee kam uns bei ein paar Kaltgetränken in der Waldschlucht in Bad Kohlgrub.“

Zum Jamkraut: Ein eigenes Festival – wie kommt man auf so eine Idee?

Michael: Auch hier müssen wir den Bogen zu den USA spannen, beziehungsweise zu Bands, die uns beeinflusst haben. Und hier im ganz speziellen Phish, die mit ihren eigenen Festivals wie Clifford Ball oder Big Cypress den Grundstein gelegt haben für das Format, das uns beim Jamkraut vorschwebte. Die Idee kam uns bei ein paar Kaltgetränken in der Waldschlucht in Bad Kohlgrub an einem herrlich entspannten Nachmittag, aber die Idee des eigenen Festivals schwirrte eigentlich schon länger im Raum herum.

Wie beschreibt Ihr in aller Kürze das Profil des Festivals, was zeichnet Jamkraut im Vergleich zu anderen Formaten aus?

Michael: Was zeichnet unser Festival aus? Jamkraut ist klein, familiär, ultraentspannt und hebt sich vielleicht dadurch auch ein bisschen von anderen Festivals ab, dass von der Anreise bis zur Abreise kein Fünkchen Stress zu spüren ist, weder für Besucher noch für Bands und das wollen wir dank dieser überschaubaren Größe auch so beibehalten.

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„Im Prinzip ist es ein „Marsis-Wunschkonzert“

Wie sucht Ihr die Bands aus, was ist da das Raster oder Beuteschema?
Manch einer mag z. B. bei den wunderbaren Embryo viel mehr „kosmopolitisch“ als „krautig“ assoziieren.

Michael: Das Beuteschema, was das Booking oder das Line-up für Jamkraut betrifft, ist relativ simpel. Wir versuchen immer ne ordentliche Portion Jam Rock dabei zu haben, aber grundsätzlich geht’s uns darum, Bands einzuladen, die wir persönlich sehr gerne mögen. Also im Prinzip ist es ein „Marsis-Wunschkonzert“, natürlich auch mit dem Hintergedanken, eine gewisse stilistische Mischung zu haben und dadurch für jeden was anbieten zu können.

„Besucherrekord ist bei Jamkraut dann, wenn der Garten voll ist.“

Was war der bisherige „Besucherrekord“ und wie viel braucht Ihr, damit es kostendeckend ist?

Michael: Das ist vielleicht eine Frage, die man fast schon als „falsche Frage“ bezeichnen könnte. Spaß beiseite, es geht beim Jamkraut nicht um Besucherrekorde. Das Jamkraut ist ein kleines Gartenfestival und soll das auch bleiben. Formulieren wir es mal so: wir machen mit Jamkraut nicht das große Geld – und wenn es so läuft wie in den letzten Jahren, kommen wir einigermaßen kostendeckend hin.
Besucherrekord ist bei Jamkraut dann, wenn der Garten von Hans, unserem Freund und Gastgeber, voll ist. Das hatten wir bislang noch nicht ganz geschafft. In diesem Jahr sieht es aber so aus als wäre Jamkraut tatsächlich auf einem guten Weg ausverkauft zu werden und wir freuen uns darüber natürlich sehr. Wir sprechen hier aber von circa 300 Menschen und mehr dürfen es auch nicht sein.

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Was kosten die Tickets, was das Camping?

Michael: Für die Ticketpreise am besten auf jamkraut.de vorbeischauen aber in aller Kürze: Die derzeitige Charge der Wochenend-Tickets kostet 70 € (also nach Verkauf der Super early Bird und early Bird Tickets). Es gibt aber auch Tagestickets beziehungsweise eine Abendkasse. Dort sind Tickets am Freitag für 35 € und am Samstag für 40 € erhältlich.

Dürfen Fahrzeuge zum Zelt oder ist das mit viel Abstand getrennt, wie bei so vielen anderen Festivals?

Michael: Auch da unterscheiden wir uns ein bisschen von anderen beziehungsweise von größeren Festivals: Man kann zwar nicht in den Autos auf dem Parkplatz übernachten, aber Camping ist bei uns insgesamt relativ entspannt. Man kann mit Zelt also auch am Auto übernachten. Wir haben genügend Campingplätze für unsere Gäste, sodass jeder eine maximal entspannte Camping Experience erleben kann.

Jamkraut ist das schönste Festival der Welt. Punkt.

Warum sollten jetzt Leser, die vielleicht nicht im schönen Frankenland leben, dennoch einen Jamkraut-Besuch ernsthaft in Erwägung ziehen?

Michael: Diese Frage können wohl die am besten beantworten, die tatsächlich sehr weit anreisen. Wir haben Gäste aus der Schweiz. Wir haben Gäste aus Spanien. Manchmal haben wir sogar Gäste aus den USA. Irgendwas scheinen wir richtig zu machen und die weite Anreise lohnt sich, auch wenn man nicht aus dem Frankenland kommt. Jamkraut ist das schönste Festival der Welt. Punkt.

Danke für’s Gespräch!
mars mushrooms, pic by Eurasiaphoto
Band-Photos mit freundlicher Genehmigung: Micha Barth, Eurasiaphoto