Jarr – Evangeline
(49:52; CDr, Digital; Sound In Silence; 28.04.2025)
Mit ihrem sechsten Album, dem vierten für ‚Sound In Silence‘, graben sich Jon Attwood (Yellow6) und Ray Robinson (Wodwo) noch tiefer ein in ein Geflecht aus Ambient und bis zum Stillstand gedrosseltem Shoegaze. Jeder der zehn hier enthaltenen neuen Tunes atmet und pulsiert, wenn auch kaum spürbar, der Sound möchte sich hin und wieder gern in Richtung Firmament aufbäumen, zieht es dann aber vor, sich in angenehm chilligen Etablissements auszubreiten. „Evangeline“ hat die Charakterzüge eines Soundtracks, schemenhafte Bilder flackern vor dem inneren Auge, fremdartige Welten tun sich auf.
„Each track here beats its own rhythm. Some pull tight, locked in, others let go, unanchored. But all of them, in some way, are about movement. About that place between push and pull, between knowing and not knowing. Between where we started and where we’ve ended up.“
Die Rhythmen indes manifestieren sich aus dem dezenten Pulsieren der Soundscapes, bleiben aber schemenhaft, und wo am Anfang mit ‚Murmuring Pines‘, ‚Manoeuvres‘ und ‚O Muse‘ noch homöopathische Ausschläge erkennbar sind, richtet sich nach und nach alles zu einem ambienten Grundrauschen aus Loops und Delays gleich. Und hier lässt sich nur noch Hinweggleiten. Wohin, ist eigentlich nebensächlich…
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildung: Jarr