Thammuz – III
(38:24; CD, Digital, Vinyl; Argonauta Records; 09.05.2025)
Das mittlerweile dritte Album der Holländer seit 2020 und auch wenn auf den ersten Blick die Zutaten die üblichen sind, machen Thammuz an vielen kleinen Ecken und Kanten alles etwas spannender und aufregender. Mit viel Dynamik weiß man Einflüsse aus Desert Pop/Rock, Americana, Psychedelic, Stoner, Grunge, Fuzz Rock und sogar düsteren Anleihen mit einigem an Songwriter-Gespür zu einem feinen Stilmix zusammenzurühren. Mal ein wenig The Doors, Danzig, Kyuss, Masters of Reality und natürlich die grundsätzlich typischen Nuancen, die ein gut gemachtes Stoner Rock-Album an gängigen Motiven und Dynamiken so mit sich bringt. Die Produktion, die Abwechslung, der dynamische Drive und vor allem immer wieder prägnante Melodien mit charismatischen Vocals heben die Band eindeutig über die übliche Genre-Schnittware hinaus. Der fuzzige Opener ‘When Darkness Comes’ hat was vom Kult-Projekt Mad Season, schleicht man sich mit lässigen Blues-Moves lässig durch die Hintertür ins Album hinein, nimmt aber im Verlauf noch Druck und Fahrt auf.
Ob das eingängig rockende ‘Old Man’ (intensive leise/laut Dynamik), das düster psychedelische Instrumental ‘Ishtar’ mit spannenden Sprach-Samples oder das sehr vom Lizard King beeinflusste ‘Bloodlust’, die Melodien und Hooks gehen direkt ins Ohr und auch ins Herz. Den Holländern gelingt es hervorragend, all die benannten Einflüsse spielerisch in ihren Stoner-Sound einfließen zu lassen, Riffs und Arrangements sind angenehm ausbalanciert, rocken kraftvoll, wahlweise entspannt düster und geheimnisvoll. Mir fallen dabei immer wieder mal die Occult Rocker und Landsleute von The Devil’s Blood ein, die ähnlich mit diesen spirituellen Vibes und dunklen Habitus ihrem psychedelischen Klang einige feine Nuancen hinzuaddierten. ‘Boy In The Crow’s Nest’ rockt cool, lässig und dreckig, tarnt sich als nächtliche Halbballade, die im richtigen Moment ordentlich Fuzz auf die Reifen bekommt. Kyuss-Referenzen und viel Staub im Rückspiegel erzeugt das apokalyptische Rock-Ungetüm ‘Azalel’, wohingegen ‘Dissolution’ ebenfalls mit direktem Drive und höher dosiertem Tempo direkt in die Hölle groovt. Auch hier hat der Gesang einiges von Jim Morrison, wahlweise Glenn Danzig. Die dunkle Morricone-infizierte Blues-Ballade ‘Devil’s Gallow’ beendet letztlich ein charismatisches Album, das mit knapp 40 Minuten und eher kurzen SonlLängen und vielen einprägsamen Melodien auf den Punkt gespielt ist.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Grand Sounds zur Verfügung gestellt.