Mudfinger – Amentia

(39:28; Digital, Vinyl; Eigenveröffentlichung; 17.05.2025)
Das zweite Album der Koblenzer ist eine satte Groove Maschine und wird mit seinem kraftvoll produzierten Stoner Metal, starken Melodien, geilem Cover und satten Grooves einige Freunde finden da draußen, so viel ist sicher. Gesang und Produktion sind absolut auf den Punkt, man rockt im Opener ‚Trinity‘ so richtig schön heavy und schleppend wuchtig. Geiler Groove, satte Gitarren, etwas schwerer Grunge inklusive, so macht das Laune, aber so richtig. Das ist weit weg von originell, umso deutlicher sind alle bekannten Elemente einfach mit satter Dynamik und richtig dicker Hose am Mann.

‚TBABTO‘, die erste Single, folgt auf den Fuß und drückt mit fetten eingängigen Riffs, schweren Grooves und Power Vocals. Mudfinger ziehen dank der bärenstarken Produktion, den knackigen Moves trotz fehlender origineller Ideen trotzdem ordentlich den Finger, werden sicherlich mit ihrer Heavyness, dem dynamischen Schwung in den Stücken dem gemeinen Freund saftiger Power Chords zwischen Stoner Metal, Grunge und Heavy Psychedelic mehr als ein Ohr abkauen.

Dicke nach vorn treibende Smasher wie ‚Hobo‘ haben Kyuss und Greenleaf mit der Muttermilch getankt und machen somit einfach Spaß, trotz der fast schon frechen “Green Machine-Vibes“. Es sei ihnen verziehen, weil der Fuß unaufhörlich zappelt. Nicht immer punktet man mit Originalität, genauso kann ein Mix aus zig Versatzstücken mit der richtigen Portion Schmackes voll auf die Zwölf fahren und dies gelingt den Koblenzern über Albumlänge richtig gut und sollte live um einiges mehr zünden. ‚Bumper‘ ist Doom Metal satt, scheppert massiv und rifft mächtig, nutzt seine fast sieben Minuten wie ein Mantra.

Hypnotisch spirituelle Vocals erinnern mich positiv an die sehr speziellen Schweizer von Black Willows. Fliegende Wale gibt es im unruhig rockenden ‚Flying Whales‘ zu bestaunen, ‚Reefer‘ hat Stoner meets Rock’n Roll im Gepäck, während der eingängige Rausschmeißer ‚Psychotron‘ nicht mit Morricone und Blues spart, um das Album schön in den Sonnenuntergang hinaus zu spielen. Gute Platte, die trotz Originalitätsmangel mit geilen Songs für positive Stimmungen sorgt.
Bewertung: 11/15 Punkten

Surftipps zu Mudfinger:
Bandcamp
Facebook
Instagram

Die Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Broken Music zur Verfügung gestellt.