Darkside – Nothing

Darkside - 2025er Album Nothing (Matador, 15.02.25) COVER
Darkside – Nothing

(44:24, CD, Digital, Vinyl; Matador Records, 15.02.2025)
Die neuerdings mit einem Drummer zum Trio vergrößerte Band ist in New York beheimatet und spielt einen sehr elektronischen Progrock wie er in den letzten Jahren immer populärer wurde. 2013 bereits gegründet ist ‚Nothing‘ aber erst ihr drittes Album. Das Schlagzeug tut der Musik gut, denn sie wirkt damit trotz aller Elektronik organischer als bisher. Manchmal swingt es sogar ein wenig, der Hörer wird wie in Trance mitgenommen mit mal einem groovigen, dann wieder lethargischen monotonen Rhythmus. Dazu klingt die Stimme von Nicolas Jaar immer ein wenig wie aus einer dichten Nebelwand emporsteigend.

Das während einer Tournee durch Irland, Nordamerika, Frankreich und andere Länder aufgenommene Album ist luftig und klingt trotz seiner elektronischen Spielereien nie überladen. Dazu kommt noch eine Prise Humor als Zutat, nachzuhören im als Single ausgekoppelten Song ‚S.N.C.‘ oder, noch besser, in ‚Are You Tired?‘. Wobei ich hier wegen der elektronischen Effekte eine Empfehlung für Kopfhörer ausspreche. Die zweite Single ‚Graucha Max‘ folgt sogleich, lässt sofort die Füße wippen und die Ohren wegen der ungewohnten Sounds schlackern. ‚American References‘ erklingt dann in Spanisch und Tlacael Esparza verleiht dem Song mit seiner Drum einen interessanten Latin-Touch. Das Album ist bis jetzt eine echte Rhythmusmaschine bei der kein Mensch ruhig sitzen bleiben kann und trotzdem ist es keine simple Tanzmusik, weit gefehlt. Es hat zwar fast durchgehend einen leichten und sanften Rhythmus, doch ab ‚Heavy Is Good For You‘ ändert sich das Hörbild dann drastisch. Es wird ruhiger, ja ‚Hell Suite Part 1‘ erinnert mich sogar stark an die besten Zeiten von Lou Reed. Klasse gemacht und der sofort darauffolgende Track ‚Hell Suite Part 2‘ würde bestimmt nicht nur textlich dem durch Velvet Underground bekannt gewordenen Musiker ebenfalls gut gefallen mit seiner schleppenden Art und seiner Schwermut. Mit ‚Sin El Sol Hay Nada‘ klingt das Album dann sehr, sehr düster und zum Schluss hin auch noch überraschend aus. Ja, ohne die Sonne wäre nix da, nicht mal dieses im Endeffekt sehr empfehlenswerte Album für Menschen die Elektronik mit Proganleihen lieben. Fans dieser Musikrichtung werden wahrscheinlich noch mehr Punkte vergeben, aber ich wollte die Kirche im Dorf lassen…
Bewertung: 11/15 Punkten


Tracklist:

01. SLAU 5.21
02. S.N.C. 5.55
03. Are You Tired? (Keep On Singing) 6.44
04. Graucha Max 5.35
05. American References 6.01
06. Heavy Is Good For You 3.56
07. Hell Suite Pt.1 3.22
08. Hell Suite Pt. 2 3.48
09. Sin El Sol No Hay Nada 3.38

Line-up:

Nicolás Jaar – various instruments, electronics, production
Dave Harrington – guitar, various instruments
Tlacael Esparza – drums, percussion

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Abbildung: Darkside / Matador