Black Mynah – Worried ´bout Madame
(34:37, CD, Digital, Antena Krzyku, 23.05.2025)
Für das dritte Album hat das in Polen beheimatete Projekt Black Mynah seine Besetzung deutlich vergrößert. Schlagzeuger Paweł Rucki unterstützte Bassistin, Sängerin und den kreativen Kopf von Black Mynah Joanna Kucharska schon auf dem 2020 erschienenen Zweitlingswerk „II“. Dieses Mal tragen auch Gitarrist Marcin Lewandowski sowie Aleksandra Joryn an Gesang und Synthesizer maßgeblich zur Klangwelt bei. Das dritte Album von Black Mynah heißt „Worried ‚bout Madame“, erscheint beim polnischen Label Antena Krzyku, und es soll an die erfolgreiche Tournee des Projekts im vorigen Jahr anknüpfen. Black Mynah verbreiteten ihren sehr eigenen ätherischen und gleichermaßen düsteren wie auch meditativen Sound zuletzt auf vielen Bühnen Deutschlands und Polens.
Knapp 35 Minuten lang laden Black Mynah zum expressiven Tanz ein und ermutigen selbst introvertierte Menschen zur Öffnung. Effektgeladener Shoegaze wird von treibenden Rhythmen nach vorne bewegt und trifft inmitten angenehmer Dunkelheit auf kalten Noise Rock. In gitarrenbetonten Stücken wie ‚Blue Moon‘ wird durch Einflüsse aus Garage Rock zusätzlich das Tanzbein aktiviert, wohingegen ‚The Rite‘ als schönes Beispiel für die Spuren des Post Punk auf „Worried ‚bout Madame“ dient.
Black Mynah servieren ein bittersüßes, abwechslungsreiches und gefühlvolles Album. Auf „Worried ‚bout Madame“ treffen sich die Gegensätze und kreieren inmitten dieses Spannungsfeldes eine angenehme Klanglandschaft.
Auch Carsten hat seine Meinung zu diesem Album dokumentiert:
Schwarz steht tatsächlich fast allem gut. Black Mynah tragen die Farbe dann auch nicht nur im Namen, sondern auch mit ihrer Musik in die weite Welt. Noisig, fast bis zum Kipppunkt zum Krach gepegelt geben sich die Gitarren und zeigen an, dass es der polnischen Band um Sängerin Joanna Kucharska durchaus ernst ist mit ihren Ekstasen und dem dreckigen Garage-Flair. Vor allem Tunes wie ‚Damaged Goods‘ und ‚Float‘ ufern zu wavig krachenden Kleinoden aus, bei denen die Roughness durchaus Kalkül ist. Auf ihrem dritten Album breiten Black Mynah einen schwarzen Teppich aus Dark-Noir-Wave, jazzy Grooves, gar nicht einmal so shoegazendem Shoegaze und Noise-Pop vor uns aus, der wirkt, als wäre hier Siouxsie mit den Jesus & Mary Chain eine heilig unheilige Symbiose eingegangen, die auch hin und wieder wehtut. „silence is killing me, slowly turning me inside out..“ gibt die Sängerin in ‚Silence‘ zu Protokoll und wir wissen zumindest, warum „Worried ‚bout Madame“ so ist, wie es ist. Auch wenn es tatsächlich hin und wieder, wie zum Beispiel mit dem lasziven Titelsong, auch bedächtig zurückhaltende Momente gibt, ist das noch lange kein Grund, es sich zu sehr bequem zu machen. Da Black Mynah eigentlich doch ein ruheloses Geschöpf ist…
Bewertung: 12/15 Punkten
Surftipps zu Black Mynah:
Bandcamp
Spotify
Diskografie (Studioalben):
„Monster Stories“ (2013, Music Is The Weapon)
„II“ (2020, Music Is The Weapon)
„Worried ‚bout Madame“ (2025, Antena Krzyku)
Das Promomaterial wurde uns mit freundlicher Unterstützung von Sozius PR zur Verfügung gestellt.