Hagen von Bergen – Time Flies
(47:22; Digital; bi-za Records; 19.03.2025)
Wie die Zeit vergeht. Da ist es doch tatsächlich schon knapp ein halbes Jahr her, dass mit “Intelligenter Fehlwurf” das letzte Album des Hagen von Bergen erschien. Zeit also für etwas Neues. “Time Flies” nun fließt nicht nur, es groovt richtiggehend. Das heißt, wenn man sich erst einmal durch den industrialistisch geprägten Opener ‘Look Inside’ gehangelt hat. Aber eben das passiert zufriedenstellend. So gleitet mal also umgehend in das geschmeidige ‘Chinese Music Under Banyan Trees’ hinein, das synthetische Klanglandschaften mit einer Portion Funk kombiniert. Was wie der Soundtrack eines Weltraum-007-Streifens wirkt, hat dementsprechend nur geringfügig etwas mit chinesischer Musik zu tun.
‘Lithium’ gestaltet sich zu einem Sequenzer-gesteuerten Trip in die Nahbarkeiten der Berliner Schule, das 25-minütige ‘Who Is Dr. Wu’ als tiefenentspannter Tribaltrip für Leute, die es lieben, einer Kerze beim Abbrennen oder Farbe beim Trocknen zuzusehen. Aber eben das ist auch Sinn der Sache hinter “Time Flies” und den damit verbundenen Intentionen. Denn im Raum-Zeit-Kontinuum sind wir alle ganz klein und unscheinbar. Umso erhabener sind dann eben jene Augenblicke, wenn Raum und Zeit scheinbar miteinander verschmelzen. Und Hagen von Bergen schafft das mit seinen Soundscapes. Jedenfalls ein bisschen.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Abbildungen: Hagen von Bergen