Artificial Language – Distant Glow (EP)

(21:19; Digital; Eigenveröffentlichung, 22.03.2024)
Alternative Prog Metal mit einer guten Portion Djent. Auf Anhieb hätte man auf Australien als Heimat von Artificial Language tippen können, denn Caligula’s Horse, Karnivool & Plini lassen bei dieser EP grüßen. Doch Artificial Language stammen aus den USA und “Distant Glow” ist die dritte Veröffentlichung der Band, nach “The Observer” (2017) und “Now We Sleep” (2019).

Positiv kann im Vergleich zu diesen Alben also schon mal angemerkt werden, dass die Band 2024 kaum noch nach Haken und Leprous klingt und viel eigenständiger geworden ist. Klanglich sehr druckvoll und technisch sehr fingerfertig, gibt es mit djentigen Gitarren, tighter Rhythmik und unzähligen Breakdowns deftig auf die Zwölf. Moderne, leicht angejazzte Gitarren-Arbeit à la Polyphia, und melodischer Gesang komplementieren dies und werden durch dezente Keyboards ergänzt.

Leider strahlen die Gesangslinien von Shay Lewis neben der technischen Instrumentalarbeit nicht so wie auf vergangenen Veröffentlichungen. So geht manche Hook neben der heftigen Rhythmik etwas verschütt. Umso mehr kann Lewis strahlen, wenn sich seine Kollegen etwas zurücknehmen und der Gesang im Mittelpunkt steht, wie bei der Single ‘Skinwalker’. So bietet die EP eigentlich alles, was das Prog-Metaller-Herz begehrt. Leider erscheint “Distant Glow” technisch manchmal ein wenig überfrachtet.

Weniger Breakdowns und mehr der etwas isolierteren Gesangslinien, wie in der zweiten Hälfte von ‘Rain Follows’, hätten der EP gutgetan. Denn erst wenn der Sänger nicht gegen seine Mitmusiker ankämpfen muss, verwandelt sich “Distant Glow” in ein warmes Glühen, das man förmlich mit den Händen fassen kann.
Bewertung: 10/15 Punkten

Tracklist:
1. ‘Two Faced Star’
2. ‘Rain Follows’
3. ‘Stranded’
4. ‘House of Hoarded Sands’
5. ‘Skinwalker’

Besetzung:
Shay Lewis – Vocals
Charlie Robbins – Lead Guitar
Victor Corral – Rhythm Guitar
Josh Riojas – Bass
Jonathon Simpson – Keys
Jeron Schapansky – Drums

Diskografie (Studioalben):
“The Observer” (2017)
“Now We Sleep” (2019)

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Rezensionen:
“The Observer” (2017)

Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Hold Tight zur Verfügung gestellt.