Cyan – Pictures from the Other Side (2023)

Cyan – Pictures from the Other Side (2023; Tigermoth Records/Just for Kicks, 24.11.2023) COVER(56:45, CD+DVD, digital; Tigermoth Records/Just for Kicks, 24.11.2023)
Nachdem vor rund zwei Jahren die Neuauflage des Cyan-Debüts “For King and Country” erschien, liegt nun das zweite Cyan-Album in einer neuen Fassung vor. Auch hier wieder mit einem ähnlichen Cover und mit DVD-Beilage, und überhaupt gilt fast alles, was auch schon bei der damaligen Besprechung geschrieben wurde. Die Besetzung ist identisch, fast sogar bis in die Gästemusikerliste. Diesmal ist lediglich Ex-Iona-Mitglied Troy Donockley mit einem kurzen Dudelsack-Auftritt auf dem Opener ‘Broken Man’ dabei. Als Drummer wird wieder Tim Robinson in der Gästeliste geführt, auch Sängerin Angharad Brinn ist wieder mit ihrer angenehmen Stimme dabei.

Aber Moment mal. Wieso ist der Ohrwurm ‘Broken Man’ der Opener? Auf dem Original war das doch das zwölf-minütige ‘The Guardians’? Stimmt, die Reihenfolge wurde verändert. Und nicht nur das, genannter Song wurde sogar komplett gestrichen, findet sich also auf der Neubearbeitung gar nicht wieder. Gleiches gilt für den immerhin knapp sieben Minuten langen Titel ‘All Around the World‘’. Macht also schon mal knapp zwanzig Minuten weniger im Vergleich zum Original, trotzdem kommt man insgesamt aber nahezu auf die gleiche Laufzeit, man hat die Stücke also zum Teil ziemlich deutlich verändert. Dass zwei Songs gleich komplett durch den Rost fallen, wird seine Gründe haben. Dass aber die beiden Alben nur mal eben neu aufgenommen wurden, scheint nicht die einzige Intention gewesen zu sein. Vielmehr – und das macht bei dieser feinen Konstellation auch viel Sinn – scheint Mastermind Reed eine feste Band installieren zu wollen. Man hat sie ja bereits beim Loreley-Festival zu sehen bekommen.

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Durch den brillanten Sänger Peter Jones alias Tigermoth Tales und Gitarrist Luke Machin bekommt die Musik von Cyan noch einmal einen satten Qualitätsschub. Neo Prog und Symphonic Prog Fans bekommen hier feinste Kost geboten und werden bestens bedient. Multitalent Jones ist hier ansonsten noch an Saxofon und Flöten zu hören, Machin steuert sehr schöne Gitarrenparts bei und Reed liefert an den Tasteninstrumenten gewohnt gute Qualität ab. Wunderbar übrigens auch der Background Gesang von Angharad Brinn. Das abschließende ‘Nosferatu’ bringt es auf fast 18 Minuten Laufzeit. Hier werden noch mal alle Register gezogen, gegen Ende erinnert es ein wenig an “Carmina Burana”.

Die DVD enthält noch das Album in Dolby digital und dts 5.1 surround, Promovideos und ein Akustik-Set, gespielt von Reed (Klavier), Jones (Gesang, Flöte) und Machin (Gitarre). “The Quiet Room Sessions” wird dies genannt – für den Fan sicherlich ein interessantes Dokument, das es auf eine Spielzeit von rund 50 Minuten bringt und das Debüt-Album in einer interessanten, akustischen Fassung präsentiert.

Die Neuauflage ist erwartungsgemäß gut gelungen – bleibt abzuwarten, ob die Band sich mal daran setzt, neues Material auszuarbeiten. Wäre glatt eine gute Idee.
Bewertung: 11/15 Punkten


Besetzung:
Robert Reed – keyboards / guitars / backing vocals
Luke Machin – lead guitars
Dan Nelson – bass guitar
Peter Jones – lead vocals / saxophone / whistles

Mit:
Tim Robinson – drums
Angharad Brinn – backing vocals
Troy Donockley – uillean pipes

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Abbildung: Cyan