Streetmark – Nordland (Rerelease)

Streetmark - Nordland (Sireena/Broken Silence, Rerelease, 1975/18.08.2023) COVER(44:47, CD, Digital, Sireena Records;/Broken Silence, 1975/18.8.2023)
Auf dem Höhepunkt des Krautrock, als auch Acts wie Eloy, Grobschnitt oder Triumvirat ihre definitiven Höhepunkte feierten, also Mitte der 70er, veröffentlichte Streetmark nach sechs Jahren Bandbestehen mit “Nordland” endlich ihr Debüt-Album. Aus unerfindlichen Gründen lehnte die Band um Dorothea Raukes (Keyboards) und Thomas Schreiber (Guitars) schon 1969 einen angebotenen Plattenvertrag ab, um schließlich und letztendlich Jahre später bei Sky Records zu landen. Und eben hier wurde 1975 “Nordland” veröffentlicht, ein Werk, das durch Dorothea Raukes Keyboarddominanz gekennzeichnet ist, die mitunter ins Klassische (‘Italian Concert In Rock’) oder Jazzige ‘‚Lyster Fjord’) abdriftet und von damaligen, ebenfalls Keyboard-dominanten Acts wie Deep Purple, Uriah Heep, ELP und Focus beeinflusst war.

Mit ‘House Of Three Windows’ sowie ‘Nordland’ enthält das von Studio-Legende Conny Plank produzierte Album zwei seitenfüllende, in einzelne Songs aufgeteilte Longtracks, was den einst progressiven Charakter der Band nur noch unterstreicht. Im Songwriting, das manchmal recht holprig wirkt, muss man hier noch Abstriche machen (Streetmark sollten ein paar Jahre später mit ‘Lovers’ gar einen dezenten Charterfolg für sich verbuchen) und auch Sänger Georg Buschmann macht ein wenig zu sehr auf Hardrock-Shouter. Als Zeitzeugnis und zum Reflektieren vergangener heroischer Tage, die man selbst zum Teil miterlebte (durch die damals im Osten heiß begehrten Westplatten, unter denen sich eben auch Streetmark befand) hat “Nordland” auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung. Und auch dieses Rerelease macht sich in diesem Zusammenhang nicht nur für Enthusiasten notwendig.
Bewertung: 9/15 Punkten

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Abbildungen: Streetmark