Sebastian Gramss’ States Of Play – Urschall-Repercussions

(43:47, CD (Digipak), Digital, Vinyl; rent a dog, 13.10.2023)
Sebastian Gramss ist unter anderem auch Bandleader des Kölner Jazz Trios Slowfox 5 und hatte kürzlich noch mit dieser Formation das Album “Atlas” (Review folgt alsbald, d. Schlussred.) veröffentlicht. Nun legt er in diesem Jahr mit States Of Play und dem Album “Urschall-Repercussions” ein weiteres Mal nach. Gemeinsam mit State Of Play ist es für den mit dem Deutschen Jazzpreis 2022 hochdekorierten Musiker bereits das fünfte Album. Dass Jazz nicht gleich Jazz ist, kennt man zur Genüge auch von anderen Musikstilen, da ist der an dieser Stelle zumeist besprochene Progressive Rock ebenso keine Ausnahme. Was Sebastian Gramss betrifft, gehört dieser zu den eher außergewöhnlichen Jazzern, so zählt seine Art der Darbietung sicherlich nicht zu den belanglosen Mainstream Jazz Produktionen. Leicht verdaulich geht anders.

Als an Musik und Jazz interessierter Fan sollte man sich auf eine komplexe und anspruchsvolle Hörprobe einstellen. Kurz nach seiner Veröffentlichung von “Meteors – Message to Outer Space” lädt der Bassist, Komponist und Bandleader Gramss mit dem nächsten Streich seiner Band States of Play zu einem weiteren Musikabenteuer ein. Dabei ist “Urschall – Repercussions” die Fortführung und auch Gegenstück des Vorgänger-Albums in einem. Das Album besticht durch subtile, farbenreich instrumentierte und überraschende SciFi-Soundfragmente. Die Kompositionen bieten eine einzigartige Mischung aus Jazz, experimenteller, avantgardistischer und zeitgenössischer Musik, die dem Zuhörer schon einiges abverlangen, weil nicht gewöhnlich. Gramss gelingt es, die Grenzen traditioneller Genres auszuloten bzw. sogar überwiegend zu überschreiten. Mit jedem Track belegen die Musiker ihr technisches Können und ihre Fähigkeit, sich an verschiedenen Musikstilen abzuarbeiten und am Ende ein anspruchsvolles musikalisches Kunstwerk zu offerieren. Auf die ansonsten übliche Bewertung bei Betreutes Proggen wird auf Grund der Besonderheit und mangelnder Vergleichbarkeit des Albums abgesehen.

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Wem moderner, experimenteller Jazz nicht allzu fremd erscheint und wer offen für Neues ist, dem sollte eine Klangreise mit Sebastian Gramss’ States Of Play und dem Album “Urschall-Repercussions” einen Versuch wert sein. Eine leichte Reise wird es aber nicht.


Line-up: States Of Play
Sebastian Gramss – Double bass, Additional Colours / Composition
Shannon Barnett – Trombone, Vocals
Rudi Mahall – Clarinet, Bass Clarinet
Valentin Garvie – Trumpet, Piccolo Trumpet
Hayden Chisholm – Saxophone, Flute
Nicola Hein – E-Guitar
Dominik Mahnig – Drums, Percussion
Etienne Nillesen – Prepared Snare, Percussion
Philip Zoubek – Prepared Piano, Moog
Christian Ramond – Double bass
Christian Lorenzen – Keyboards, Moog, Synth

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Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Sebastians Gramss‘ States Of Play/rent a dog