Ritual King – The Infinite Mirror

(45:36, CD, Vinyl, Digital; Ripple Music, 17.11.2023)
A band from Manchester! Der Ritual King kommt erst einmal mit ungestümer Wucht, um später klarzustellen, dass man das Sensible, Melodische auch kann. Mit seinem zweiten Album bereitet uns der Ritual King ein bekömmliches Amalgam aus Riff-betontem Stoner Rock, fluffiger Psychedelic und dezentem Prog – eine fast schon unheilige Allianz, welche die Tunes eben ins Uferlose streben lässt

Die fünf sieben- bis elfminütigen Elaborate beeindrucken mit melodiösem Einfallsreichtum und dennoch losgelöster Handbremse. Schon ein ‘Flow State’ zeigt mit seinem Akustikgitarrenintro, dass man nicht zwingend auf Krawall gebürstet ist, sondern sich – mit Ansage versteht sich – Zeit lässt. Mit Vocals, die zum Großteil in die Kategorie “Harmony” fallen und einem Gespür für Arrangement-technische Wendungen macht das Trio um Sänger/Gitarrist Jordan Leppitt seinem Namen alle Ehre, da “The Infinite Mirror” zum Ritual in Stoner-Psych gerät und bezüglich Vintage Spielereien (‘Tethered’) auch viel Raum nach oben lässt. Eine Platte einerseits für den gemäßigten Headbanger als auch für den psychoaktiven Buntträumer. Die überhaupt nicht inszenierte Lässigkeit geht mit dem Titelsong indes soweit, dass man das Gefühl hat, irgendwo im nebulösen Background eine Band wie die frühen Wishbone Ash aufspielen zu hören.
Bewertung: 12/15 Punkten


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Abbildung: Ritual King