Mind Furniture – An Illustrated Map of the Heart

Mind Furniture – An Illustrated Map of the Heart (Trope Audio/Just for Kicks, 04.10.21)
Credit: Carol Bierach

(1:13:09; CD; Trope Audio = Eigenveröffentlichung/Just for Kicks, 2021)
Das amerikanische Quartett veröffentlichte 2000 ihr Debütalbum „End of Days“, sieben Jahre später folgte „Hoop of Flame“. Die Pause bis zum nun vorliegenden dritten Album lag dann sogar bei 14 Jahren, was aus Sicht des Mathematikers den Nachfolger von „An Illustrated Map of the Heart“ für 2042 erwarten lässt, wenn man ein Muster aus der bisherigen Veröffentlichungspolitik ablesen möchte. Wirklich? Hoffentlich nicht – zumindest aus Sicht des Fans der gebotenen Mischung aus Progressive Rock und Melodic Rock. Nun könnte man den Musikern zunächst eine gewisse Lethargie in Sachen Bandaktivitäten vorwerfen, doch würde man Ihnen damit Unrecht tun, wenn man sich die Besetzungsliste mal genauer anschaut:

Jim Anderson – fretted and fretless bass guitars / guitar
Brett Barnett – keyboards / orchestration
John Mabry – vocals / acoustic guitar
Greg Miller – drums /percussion.

Den ersten Namen hatten wir doch kürzlich schon? Richtig, und zwar bei den exzellenten Isobar. Und dort wurde auf eine weitere Band verwiesen, nämlich Metaphor, deren letztes Album „The Pearl“ (2019) noch gar nicht mal so lange zurückliegt. Dort waren dreiviertel der Mannschaft von Mind Furniture vertreten.

Nun also kein Symphonic Prog a la Metaphor und auch kein abenteuerlicher Art Rock wie bei Isobar, sondern Mind Furniture, die eine prima Mischung aus Progressive Rock und Melodic Rock spielen. Da klingen mal Styx, GTR, Drifting Sun oder Kansas kurz durch, selbst eine Pink Floyd artige Gitarre kommt im vorletzten Track, dem exzellenten ‚Here in the Future‘, vor. Das abschließende ‚I Have Known Real Love‘ beginnt ausgesprochen schmalzig, entwickelt dann jedoch einige interessante Instrumentalpassagen mit einem feinen Zusammenspiel von Gitarre und Tasten. Die meisten der insgesamt elf Songs haben eine Laufzeit zwischen sieben und acht Minuten und kommen recht peppig rüber. Dafür sorgt unter anderem auch die große Schar an Gastmusikern, die sich wie folgt liest:

Anne Feinsod – vocals
Tom Emanuel – flute / background vocals
Stan Cotey – guitars
Nick Karch – guitars
Paul Keller – guitars
Jack McLoughlin – guitars
Dave Nachmanoff – guitars
Chris Ogburn – guitars
Merdad Parsey – guitars.

Dass sie auch in der Lage sind, feine orchestrale Arrangements einzubauen, zeigen sie mustergültig im Song ‚Except for Last Tuesday‘. Auf diesen folgt ein krasser Ausreißer mit der Jazz-Nummer ‚I Hate the Way You Make Me Feel‘ – hier ist auch die Barrelhouse Jazz Band zu hören. Doch direkt danach geht es wieder in normalen Mind Furniture Bahnen weiter.

Bei Isobar und Metaphor haben sich die Qualitäten der Musiker schon gezeigt, hier beweisen sie, dass sie sich auch im Melodic Rock gut bewegen können.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 11)

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Abbildungen: Mind Furniture