Tillison Reingold Tiranti (TRT) – Allium: Una Storia

Tillison Reingold Tiranti (TRT) – Allium: Una Storia (unsigned/JFK, 27.8.21)(78:51, CD, Just For Kicks / Jonas Reingold Shop, 2021)
Wie wäre es mit einem musikalischen Ausflug in die 70er Jahre Italo-Progszene mit einer gekonnten Mischung aus Symphonik-Prog, Fusion sowie etwas Klassik-Folk? Bei Interesse sollte die hier vorliegende Hommage an eine albanisch-italienische Band namens Allium wohl Freude bereiten.

Verantwortlich für diese Huldigung ist das Projekt „Tillison Reingold Tiranti“ – hier dann nur noch TRT genannt. Mitglieder sind Andy Tillison – Tasteninstrumente und reales Schlagzeug! (u. a. The Tangent, Parallel or 90 Degrees), Jonas Reingold – Gitarren & Bass Gitarre (u. a. The Flower Kings, The Tangent, Karmakanic, Steve Hackett Band) sowie der Italiener Roberto Tiranti – Gesang (u. a. ex Ken Hensley Band, New Trolls, Wonderworld, Mangala Vallis, Labyrinth). Ebenfalls von Bedeutung für dieses Projekt ist der italienische Texter Antonio De Sarno, der schon lyrische Kunst für Bands wie z. B. Barock Project, Moongarden, The Watch, Submarine Silence oder Not A Good Sign kreierte. Letztendlich sei noch der österreichische Gastmusiker Ray Aichinger – Sopran & Tenor Saxophon (u. a. Karmakanic, Vienna Jazz Orchester) genannt.

Die Inspiration der Musik stammt aus dem Jahre 1976, als Andy Tillison mit 16 Jahren einen Sommerurlaub mit seinen Eltern in der Nähe von Rom verbrachte. Hier hörte er die unbekannte Band Allium, die ihn so begeisterte, dass er nach einer Session mit der Band seine Liebe zu den Keyboards und der Progmusik als Musiker entwickelte. In Anlehnung an diese Erlebnisse haben TRT mit neuen Kompositionen den musikalischen Geist von Allium wieder auferstehen lassen. Hier sind ebenfalls musikalische Einflüsse der großen italienischen Bands der 70iger Jahre wie PFM, Le Orme, Museo Rosenbach, Area, Arti e Mestieri, Balletto Di Bronzo oder Metamorfosi nicht zu überhören.

Mit ausgezeichnetem italienischem Gesang bieten TRT drei klassische Longtracks zwischen acht und siebzehn Minuten. Die Kompositionsgüte und Instrumentendarbietung gehört mit zum Besten, was als Retro-Prog in den letzten Jahren veröffentlicht wurde. Selbst das eher mannschaftsdienliche echte Schlagzeugspiel von Tillison geht in Ordnung, da der natürlich Klang und der passende Rhythmus stimmig sind. Gleiches gilt für Reingolds Gitarrenspiel, dass dem TRT-Klangkosmos gut tut und mit viel Gefühl dargeboten wird. Wahre Freude bereiten die abwechslungsreichen Kompositionen. Temperamentvolle sowie entspannte Prog-Symphonik, jazzige Moods, melodische und kernige Gesangsbögen, rhythmische Hooklines, Canterbury Flair und klassisch-folkloristische Töne sorgen für beste Unterhaltung. Ergänzend hierzu wird ausgezeichnete Tastenarbeit, exzellentes Bassspiel, „Champions League“-Gesang sowie zuweilen feines Saxophonspiel in gekonnter Synthese dargeboten.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Teapot of the Week
“Teapot of the Week” auf Betreutes Proggen in der KW34/2021

Erstaunlicherweise werden die drei Kompositionen auf der CD in zwei verschiedenen Mixen geboten. So startet die Scheibe mit dem 39:30 Minuten langen Andy-Tillison-Mix, um danach über 39:21 Minuten den Jonas-Reingold-Mix zu bieten. Unterschiede? Der Tillison-Mix klingt analoger mit kräftigerem Bass, der Reingold-Mix räumlicher mit größerer Höhenpräsenz. Nötig wären zwei Mixe nicht gewesen, aber so kann man sich die vorzügliche Musik direkt noch einmal anhören.
Bewertung: 13/15 Punkten (WE 13, KS 12)

Surftipps zu TRT
Homepage
Facebook
Andy Tillison
Jonas Reingold
Roberto Tiranti
Antonio De Sarno
Ray Aichinger
The Tangent
Jonas Reingold – Homepage
Andy Tillison – Bandcamp