Incarceration – Empiricism

Incarceration - Empiricism (Dawnbreed/Misanthropic, 16.4.21)
Abbildung: Incarceration; Artwork: Rodrigo Salvatierra

(21:24, Vinyl/CD/MC/Digital, Dawnbreed Records/Misanthropic Records/Deadly Throat Productions/Lycanthropic Chants, 2021)
Nahezu ein halbes Jahrzehnt nach Veröffentlichung des letzten Albums “Catharsis” meldet sich das deutsch-brasilianische Death Metal Quartett Incarceration mit seiner neuen 4-Track EP “Empiricism” zurück. Gleichzeitig werden auch zwei neue Bandmitglieder vorgestellt. Die neuen Gesichter bei Incarceration sind die Gitarristen Pedro Capaça und Alex Obscured. Schlagzeuger Michael Koch, sowie Bassist und Sänger Daniel da Silva sind nach wie vor Bestandteil der Band.

Die EP ist (ab 16.04.21) auf allen gängigen physischen Formaten erhältlich und besticht durch schöne Beigaben wie ein zwölfseitiges Booklet und individuelle Artworks für jeden der vier Titel. Durch die Unterstützung von ganzen vier Labels und Vertrieben kann dieses Schmuckstück auch auf allen Teilen dieses Planeten erworben werden.

Abbildung: Incarceration

Musikalisch hat dieses Produkt im Endeffekt äußerst wenig bis überhaupt gar nichts mit Prog zu tun. Und dennoch ist der (Blackened) Death Metal, den Incarceration auf “Empiricism” präsentieren einzigartig und fortschrittlich. Das Quartett lässt apokalyptische Klangwelten in rasender Geschwindigkeit mit der Blutrünstigkeit des Death Metal und schwarzmetallener Kälte fusionieren. Auf diese Weise setzen sich Incarceration mit der eigenen Vergänglichkeit sowie mit menschlichen Eigenschaften wie Willenskraft und Sehnsucht auseinander. Sie beschreiben das Narrativ auf “Empiricism” als eine persönliche Reise der sterblichen Hülle – hin zum Unvermeidbaren und getrieben vom Willen das Hier und Jetzt zu genießen.

“Empiricism” ist eine rasante und brachiale Reise durch die Welt der Gefühle. Incarceration bewegen sich zwischen massivem Death Metal à la Morbid Angel und dem melancholischen Weitblick von Bands wie Totalselfhatred. So finster, so deprimierend, so kalt es vordergründig klingt, ist “Empiricism” letztlich doch ein sehr positives Werk. Erst die Vergänglichkeit macht das Leben wertvoll.
Bewertung: 11/15 Punkten (RG 11, KR 11)

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