Show Me A Dinosaur – Plantgazer

Show Me A Dinosaur - Plantgazer (unsigned, 4.12.20)(44:19, CD, Cassette, Digital, Eigenvertrieb, 2020)
Da beweisen Blackgazer einen grünen Daumen und verwandeln ihre ehedem düstere Wirkungsstätte in ein halbwegs lichtes Gewächshaus. Die Sankt-Petersburger, die mit ihrem Sound hörbar den gewaltigen Klang ihres Bandnamens relativieren möchte, präsentieren auf ihrem neuen Release mit ‘Sunflower’ gleich einmal einen Blumengruß von einem Ort, an dem kein Licht jemals vorgedrungen ist.

Womit bezüglich Sound und Habitus alles beim Alten geblieben ist. Und das ist gut so! Artem Selyugin leidet sich durch einen harschen Sound aus Blackgaze, Postmetal und Postrock, der ein stetes Auf und Ab an Emotionen offenlegt. Weil schon ‘Marsh’ mit dem friedvollen Plätschern eines sanften Frühlingsregens kommt – anfangs – ehe sich ein Orkan entfesselt, der alle bisherigen Bemühungen über den Haufen wirft. Ähnliches passiert beim instrumentalen Zehnminüter ‘Red River’, bei welchem sich die abrupten Stimmungsschwankungen gar nicht so schnell kompensieren lassen, wie diese passieren. Letztendlich bricht mit ‘Unsaid I’ das Chaos über die Protagonisten herein. Zwar nicht plötzlich und unangekündigt, dafür aber umso heftiger.

Hier werden die Blackmetal-Wurzeln des Quartetts schonungslos offengelegt, jedoch nicht ohne noch ein paar Oasen relativer Entspannung zu präsentieren, die auch jenen Track als Bestandteil von “Plantgazer” rechtfertigen. Mit ‘Hum’ und ‘Unsaid II’ schließt sich letztendlich der klingende Kreis, der ohne Selyugins Kreisch-Vocals eher Postrock denn Postmetal wäre.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 12)

Plantgazer by Show Me a Dinosaur

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