Grimény – Die Große Aufgabe

(43:02, CD, Vinyl, Digital, Distilled & Bottled, 2020)Grimény - Die Große Aufgabe (Distilled and Bottled, 16.10.20)
Die Eigenbeschreibung des Bandprojektes Grimény zur Release Show neulich in der Dresdner “Scheune” ist sehr pfiffig geschrieben, voller Selbstironie und mit feinem Wortwitz verfasst:

“Grimény tragen Berge ab und lassen Flüsse verdorren. Dissonante Rhythmen werden ausgewrungen und Splitter des Weltenalls, diffuse Emotionen und Anachronismen zu einem neuen Glauben – der großen Enttäuschung – verkeilt. Das Triumvirat aus Berlin, Essen und Dresden betreibt Raubbau an sich selbst. Ihr erstes Album wurde nach ihrer neuen Konfession benannt. Ihr Zweitling – Die Große Aufgabe – kreiert einen neuen unangenehm groben bis romantisch kitschigen Klangmonolithen. Liebe Schachtkinder, heute spielen wir und bieten ein instrumentales Sperrfeuer dunklen, atmosphärischen Weltall-Mathrocks, ein konstantes Gefühl von Anspannung und ein Meer von Okkultismus, das zu gemeinsamer Aufgabe einlädt.

Ein musikalischer Abend voller Widersprüche und Zwiste erwartet sie, werter Gast. Oder dürfen wir schon Freund sagen?”

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Na, da legt man doch ganz gespannt die Platte auf den Teller… Und siehe da, das Ding hat es tatsächlich in sich. Das Trio bildet ein wirklich fein abgestimmtes Gebilde, gleichsam ein gut austariertes Dreieck. In klassischer drum-bass-git-Trio-Besetzung hauen sie uns neun recht harte und sperrige Stücke um die Ohren. Feine Klangmalereien mit Zuhilfenahme von allerlei Effekten auf zuweilen schön krummgetaktetem Fundament lassen keine Langeweile aufkommen. Mutige Tempoverschleppungen zeugen von einer sauber eingespielten Truppe, das passt alles ganz wunderbar. Auf Gesang wird komplett verzichtet.

Die Große Aufgabe by Grimény

Für Schubladenfreunde wird es etwas schwierig, und das ist gut so. Die Band bedient sich aus einem ziemlich umfangreichen Genre-Baukasten und baut sich ihre eigene Vorstellung von Klangausdruck daraus zusammen. Stoner-artige Passagen steuern hinein in Noise-Gefilde oder auch ganz sphärische Ambient-Träumereien. Stark gemacht! Das Fundament bildet ein hervorragendes Schlagzeugspiel von Torsten Lang. Oft wechselt der Rhythmus – ganz ohne angestrengt oder gar aufgesetzt zu wirken. Live kommt solcherart Musik noch weitaus näher an den Hörer heran, daher warten wir alle sehnsüchtig darauf auch von Grimény die Hosenbeine bald wieder kräftig flattern zu lassen. Starke Platte!
Bewertung: 11/15 Punkten

Line-up:
Falk Meutzner – guitar, bass
Torsten Lang – drums, synth
Nico Vetter – guitar, bass

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