Johannes Schmoelling – 20

(29:57, CD, Viktoriapark Records, 2020)
Die “Schwierigkeiten” beginnt schon beim Eintragen des Albums, denn eigentlich ist dies kein Soloalbum von Johannes Schmoelling, sondern ein Label-Extra. Und zwar geht es um sein Label Viktoriapark, das er vor 20 Jahren gegründet hat und nun das Jubiläum mit einer Mini-CD würdigen möchte. Daher der Titel „20“ und das Kürzel „VP“ auf dem Frontcover. Da er aber an allen vier Kompositionen beteiligt ist, wird das Album von uns unter dem Namen Johannes Schmoelling aufgeführt.

Dem Fan elektronischer Musik ist der Name Schmoellingselbstverständlich geläufig, war er doch in der ersten Hälfte der 80er Jahre festes Mitglied bei den Elektronik Pionieren Tangerine Dream und an Alben wie unter anderem „Tangram“, „Logos“ oder „Hyperborea“ beteiligt. Nach seinem Ausstieg konzentrierte er sich zunächst auf Soloalben, anfangs noch in kurzen Zeitabständen („Wuivend Riet“ aus 1987, „The Zoo of Tranquility (1988), „White Out“ (1990)). Die Abstände wurden dann größer, es folgte „Lieder Ohne Worte“ (1995) und drei Jahre danach eine Neuauflage des in der Zwischenzeit vergriffenen Albums „The Zoo of Tranquility“. Dann reifte der Plan für ein eigenes Label, das schließlich 2000 an den Start ging. Schmoelling war auch weiterhin als Musiker aktiv und veröffentlichte einige Alben auf seinem Label, ein Blick auf die Homepage (siehe unten) lohnt sich für den interessierten Leser auf jeden Fall. Ebenfalls zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang seine Zusammenarbeit mit Jerome Froese und Robert Waters, die unter dem Namen Loom firmierten und ebenso auf seinem Label zu finden sind.

Zwei der vier Titel sind Kooperationen von Schmoelling mit Kurt Ader, die anderen beiden Songs mit Jonas Behrens bzw. Lambert Ringlage, der diese CD auch auf seinem Spheric Music Label vertreibt.

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Es wird schnell offensichtlich, dass die Tangerine-Dream-Vergangenheit hier eine Rolle spielt und sich auch in den Track-Titeln widerspiegelt. Der Opener ‚Mountain Blue‘ ist ein melodischer Titel, der an TD-Zeiten der 80er erinnert. Ähnliches gilt für das nachfolgende ‚Kaleidoscope‘, das in der zweiten Hälfte ordentlich an Fahrt aufnimmt, und über die zugrunde gelegten Sequenzerläufe mit feinem Synthi-Solo aufwartet. Und so gilt für die komplette halbe Stunde, dass eine Musik geboten wird, die allen Fans von Tangerine Dream und generell Freunden melodischer, elektronischer Musik mit hohem Sequenzer-Anteil gefallen sollte.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 11)

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Abbildungen: Johannes Schmoelling, Viktoriapark Records