Electric Mud – Quiet Days On Earth

lectric Mud – Quiet Days On Earth (unsigned/Timezone, 24.7.20)(79:15, CD, Eigenproduktion/Timezone Distribution, 2020)
Randvoll gepackt mit knapp 80 Minuten – das muss nicht immer eine gute Idee sein. Und wie sieht dies im vorliegenden Fall aus? Nun, der Rezensent freut sich über die geballte Ladung, die zum Glück nicht in Form von musikalischem Dreck (“Mud”) rüberkommt, sondern ausgesprochen angenehmes Hörvergnügen bereitet.

Wer steckt denn hinter diesem zunächst nicht sehr einladenden Namen? Ein Duo aus Hannover, das laut der Beschreibung der Bandcamp Seite eine Mischung aus klassischem Progressive Rock, Post Rock, Berliner Schule und Soundtrackartigem bietet. Und dieser Beschreibung lässt sich im Wesentlichen auch zustimmen.

Electric Mud sind:

Hagen Bretschneider – bass / music conception / video editing
Nico Walser – guitars / keyboards / fretless bass / noises / drum programming/ co-composing / audio engineering

Im Inlet fand übrigens auch noch Gerald Opperman eine extra Erwähnung, der für Graphiken verantwortlich zeichnete.

Electric Mud debütierten 2013 mit „Dead Cat on a Railroad Track”, dem mit „Lunatic Asylum“ (2015), „Wrong Planet“ (2016) und „The Deconstruction of Light“ (2018) drei weitere Alben folgten. Auf „Quiet Days on Earth“ tummeln sich fünfzehn Titel. Den Auftakt macht ‚Aurora Moon‘, eine ruhige, Klavier betonte Nummer, die sich stetig steigert und in einer Mischung aus Post Rock und Symphonic Bombast endet. Das nachfolgende ‚Silhouettes Floating Down a Rain-slicked Street‘ ist eine eher sanfte, fragile Nummer mit Marimbasound, der schließlich Synthesizer und Mellotronuntermalung hinzugefügt wird. In den weiteren Titeln wechseln die Beiden sehr geschickt das federführende Instrumentarium. Mal ist es soundtrackartiger Tastensound, der den Ton angibt, dann wieder sind es die Gitarren. In der Kombination akustische Gitarre und Elektronik kommen Erinnerung an Führs&Fröhling auf („Ammerland“).

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„Eyes Watching Skies“ punktet im Intro mit betörendem Orgelspiel, und anstatt dass ihnen am Ende etwas die Luft ausgeht, folgen gerade zum Schluss noch Highlights wie die pompöse Symphonic Prog Nummer ‚Into the Great Unknown‘ mit furiosem Finale, das dank des Mellotronsounds leichtes King Crimson Flair entwickelt. Dies hätte sich eigentlich schon als krönender Abschluss gut geeignet, doch die Hannoveraner setzen mit ‚Sleeping Under a Green Desert Tree‘ noch einen feinen melancholischen Titel hinten dran.

„Quiet Days On Earth“ ist ein tolles Instrumental-Album geworden, das Fans melodischen symphonischen Progressive Rocks mit gelegentlichen Post Rock Schlenkern zusagen sollte.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11)

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