Rubber Tea – Infusion

Rubber Tea - Infusion (Sireena, 5.6.20)(37:41, CD, LP, Digital, Sireena Records, 2020)
Was wäre man nur ohne Betreutes Proggen? Vermutlich – was Musik betrifft – weitestgehend ahnungslos. Von Monsterbands à la Genesis und Yes bis zu Rubber Tea ist ja (fast) alles vertreten. Aber wer ist nun Rubber Tea? Vermutlich keine neue Teesorte. Nein, dabei handelt es sich um fünf junge Musiker*innen, die sich bereits 2017 in Bremen zusammen fanden, um vom Art- und Progressive Rock inspirierte Musik zum Besten zu geben. Die jungen Bremer Stadtmusikanten haben nun ihr Debütalbum aufgelegt und hoffen die deutsche Progszene um einen weiteren Hoffnungsträger zu erweitern. Erste Bühnenerfahrungen machten die talentierten Musiker in diversen Clubs und auf Festivals, wovon das Burg Herzberg Festival sicherlich das bekannteste gewesen sein dürfte. Das genannte Festival gibt schon einen klaren Hinweis auf das, was den Hörer erwartet. Neben dem bereits genannten Art- und Progressive Rock, besteht auch eine deutliche Vorliebe zum Psychedelic Rock. Eine interessante Mischung, die einiges erwarten lässt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

So wie es sich für eine gestandene Prog-Band gehört, ist von Orgel, Vintage-Synthies und Drums, über diverse Gitarren, Bass, Flöte, bis hin zum Saxophon alles dabei. Wenn Frontfrau Vanessa Gross nicht gerade die Blasinstrumente bedient, sorgt sie mit ihrer charismatischen und gefühlt dominanten Stimme für ein Ausrufezeichen. Für wohltuende Abwechslung sind in der Hauptsache die Solo-Einlagen des Keyboarders Lennart Hinz, sowie des Gitarristen Jonas Roustal verantwortlich. Die Mitwirkung einiger versierter Gastmusiker wirkt sich ebenso nicht nachteilig aus.

Wie schon erwähnt, bewegen sich die Bremer im Umfeld des Art-, Psychedelic- und Progressive Rocks. Dabei bedient sich das Quintett allerdings auch hörbar im Stil des 70er-Jahre Jazz Rock. Zwischenzeitlich meint man sogar mal die niederländischen Jazz Rocker Solution erkennen zu können. Auch wenn die Kompositionen zumeist harmonisch daherkommen, so plätschern sie dennoch nicht einfach so dahin.

Rubber Tea gelingt es Eingängiges geschickt mit Vertracktem zu kombinieren und erschafft damit sehr facettenreiche Songstrukturen. Das Debüt der jungen Musiker wirkt äußerst professionell und zu keinem Zeitpunkt verkrampft. Ein Grenzgang zwischen den Musikstilen, mit den unterschiedlichsten Stimmungen spielend. Ein kleiner Wermutstropfen muss allerdings zum Schluss doch noch erwähnt werden, so ist der Musikgenuss nach nur knapp 38 Minuten Laufzeit und acht Titeln schnell zu Ende. Das ist für eine aktuelle Prog-Scheibe eher unüblich.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Ein Einstieg nach Maß, so lautet das kurze Fazit zu Rubber Teas Debütalbum “Infusion”. Vor allem die Instrumentalpassagen sind erste Sahne und lassen für die Zukunft einiges erwarten.
Bewertung: 10/15 Punkten (HR 10, KS 11)

Line-up Rubber Tea:
Vanessa Gross – Voc, Sax, Flute, Perc
Lennart Hinz – Keys, Voc
Jonas Roustai – Guitar
Maik Scheling – Guitar
David Erzmann – Bass
Henri Pink – Drums
Gastmusiker:
Christopher Olesch – Vibraphone
Alex Petratos – Congas, Güiro
Jakob Rubin – Alto Sax Solo
Tötenfreak Lasse – Trumpet

(Fotos: Horst-Werner Riedel/ Coverbilder)

Surftipps zu Rubber Tea:
Homepage
Facebook
Instagram
Spotify
Merchandise Rubber Tea